Auch die Rolle erneuerbarer Energien hätten seine ukrainischen Gesprächspartner adressiert, so Habeck. Sie könnten eine sicherheitsrelevante Aufgabe erfüllen. "Also ein großes Kraftwerk ist ein Ziel, aber 1000 Solardächer sind schwer zu treffen und 30 Windkraftanlagen sind eben auch schwer zu treffen." Zudem gehe es der Ukraine um Wiederaufbau und wirtschaftliche Perspektive sowie den Weg in Richtung des europäischen Binnenmarkts.
Auf eine Frage nach der bislang ausgebliebenen weiteren US-Hilfe für die Ukraine sagte Habeck, Deutschland als stärkste Wirtschaftsmacht in Europa habe "eine neue Aufgabe". Er warb für eine Steigerung der Rüstungsproduktion. "Wir brauchen eine höhere Produktion. Das heißt, dann hätten wir auch mehr Güter, die wir abgeben können. Und wenn die Ukraine sie mal nicht mehr braucht, dann können wir sie selber gut gebrauchen."
Tag begann im Luftschutzkeller
Für den Grünen-Politiker hatte der Tag im Luftschutzkeller begonnen. In Kiew wurde am Freitagmorgen um 4.40 Uhr Ortszeit (3.40 Uhr deutsche Zeit) Luftalarm ausgelöst. Habeck sowie Begleiterinnen und Begleiter verbrachten rund anderthalb Stunden in der Tiefgarage ihres Hotels, bis wieder Entwarnung gegeben wurde. Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge waren mehrere Raketen der Auslöser des Luftalarms, die anfänglich einen Kurs auf nordukrainische Gebiete nahmen und dann abdrehten.