^ Bildung: 10 000 Menschen wollen den Ruf nach Freiheit im Dreiländermuseum hören - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Bildung 10 000 Menschen wollen den Ruf nach Freiheit im Dreiländermuseum hören

Bernhard Konrad
Trommeln für die Freiheit: historisches Objekt der Lörracher Bürgerwehr Foto: Bernhard Konrad

Zum 175-jährigen Jubiläum der badischen Revolution zeigt das Dreiländermuseum die Sonderausstellung „Der Ruf nach Freiheit –Revolution 1848/49 und heute“. Museumsleiter Jan Merk zog eine positive Zwischenbilanz und erläuterte Pläne für die Zukunft.

Die trinationale Perspektive des Museums wird bei diesem „Ruf nach Freiheit“ auch in der Sonderausstellung eingenommen. Die Geschichte der Revolution wird „brennpunktartig thematisiert“, so das Programm, und mit Originalexponaten illustriert.

Neben der trinationalen Sicht auf den Revolutionsverlauf stehen die Aufstände in Baden 1848/49 im Mittelpunkt. Eine dritte Abteilung schlägt Brücken in Gegenwart und Zukunft: Sie thematisiert aktuelle Herausforderungen für Freiheit und Demokratie.

Großes Interesse

Seit der Eröffnung im September 2023 haben rund 10 000 Besucher die Ausstellung gesehen, darunter 5000 Einzelbesucher.

Freiheit, die ich meine: Auf Zetteln können Museumsbesucher ihre Vorstellung von Freiheit an eine Litfaßsäule kleben. Foto: Konrad

Besonders gut werden unter anderem die museumspädagogischen Angebote zum Thema „Freiheit“ angenommen – und zwar vom Kindergarten bis zur gymnasialen Oberstufe, sagt Merk im Gespräch mit unserer Zeitung. Schon die Kleinsten zeigten reges Interesse am Thema und am Gedankenaustausch dazu.

Unterdessen haben unter anderem auch Fraktionen aus dem Basler Großrat und der Einwohnerrat Riehen die Ausstellung besucht. Das Museum möchte sich zudem noch an Vereinsvorsitzende wenden, um auch sie in den Dialog über dieses Thema einzubinden.

Der Freiheitsbegriff

„Freiheit“: ein großer Begriff – und nicht für alle Menschen dasselbe. Es gehört zu den konzeptionellen Konstanten des Museums, Menschen entlang seiner Ausstellungsthemen miteinander ins Gespräch zu bringen – auch bei dieser Schau.

Freiheit bedeutet für Senioren etwas anders als für Kinder, für Deutsche etwa anderes als für Menschen auf der Flucht: Das habe der Austausch der Museumsbesucher deutlich gezeigt, sagt Merk. Und vor allem: „Die Freiheit, die wir kennen, ist für andere nicht Selbstverständlich.“

Jan Merk Foto: Konrad

Bewegend sei eine Veranstaltung am „Internationalen Frauentag“ gewesen, bei dem Frauen mit Simultanübersetzung über Freiheit diskutierten. Und auch die inklusive Ausstellung „Inspiration“ im Hebelsaal beschäftigt sich auf eindrucksvolle Weise mit dem Thema.

Den Dialog verstetigen

Der wertschätzende Austausch unterschiedlicher Gruppen sei als bereichernd empfunden worden und eine wichtige Erfahrung dieser Ausstellung, betont Merk. Diesen Gedanken wolle er dauerhaft installieren und quasi aus der Sonder- in die Dauerausstellung „überführen und einarbeiten“. Er hoffe in diesem Zusammenhang auf Fördermittel, erläuterte er.

Freiheit, die ich meine

An einer Litfaßsäule im Eingangsbereich der Ausstellung haben Besucher ihre Vorstellung von Freiheit auf kleinen, bunten Zetteln niedergeschrieben und aufgeklebt.

Die Gedanken sind so vielfältig wie die Gäste. Das Museumsteam wird die Karten auswerten – es lässt den Autoren seinerseits Freiheiten beim Verfassen der Texte: Die Inhalte müssen sich indes im Rahmen der demokratischen Grundordnung bewegen.

Das Rahmenprogramm

Über 60 Führungen sowie Veranstaltungen in gleicher Zahl werden von September 2023 bis zum 19. Mai angeboten. In diesen wird das Thema auf vielfältige Weise beleuchtet. Auch ein „Webinar“ mit dem Museumsleiter wird ab dem 8. April auf der Homepage zur Verfügung gestellt. Zudem sollen andere digitale Offerten wie etwa die Präsenz auf Instagram gestärkt werden.

Grenzen der Freiheit

Und schließlich werden in der Sonderausstellung auch Grenzen individueller und gesellschaftlicher Freiheiten aufgezeigt. Denn, so Merk: „Zur Freiheit gehört immer auch Verantwortung. Beide gehen Hand in Hand.“

DER KOMMENTAR

Von Bernhard Konrad

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