Blaulicht vom 20. Juli Doppeltes Pech für gesuchten Straftäter

(sb/pz)
Wie sich herausstellte hatte der Flüchtige nicht nur 1,14 Promille Alkohol im Blut, sondern wurde auch von der Staatsanwaltschaft Baden-Baden per Vorführungsbefehl gesucht. (Symbolfoto) Foto: dpa

Mann muss noch viermonatigen Haftstrafe verbüßen und weitere Polizeimeldungen aus der Region.

Rheinstetten-Neuburgweier - Doppeltes Pech hatte am Mittwoch ein gesuchter Straftäter. Erst kippte er beim Waschen in den Rhein, dann klickten die Handschellen.

Der Kapitän eines Güterschiffs entdeckte den 62-Jährigen gegen 15.20 Uhr bei Rheinkilometer 353. Der Mann trieb bei Neuburgweier (Kreis Karlsruhe) im Fluss und rettete sich schließlich wild gestikulierend auf eine Steinbuhne auf Pfälzer Rheinseite. Der Kapitän wähnte den Mann in Not und alarmierte die Polizei.

Als die Beamten samt Streifenwagen per Fähre auf die Pfälzer Seite übersetzten, taumelte der 62-Jährige - der zwischenzeitlich ans Ufer gekrochen war - in den angrenzenden Wald. Nach längerer Suche wurde der Mann dort am Boden sitzend entdeckt.

Wie sich herausstellte hatte der Flüchtige nicht nur 1,14 Promille Alkohol im Blut, sondern wurde auch von der Staatsanwaltschaft Baden-Baden per Vorführungsbefehl gesucht: Er hat noch eine viermonatigen Haftstrafe zu verbüßen.

Nach eigenen Angaben hatte sich der Mann seit über einem Jahr in einem Zelt bei Beinheim im Elsass versteckt - mehr als zehn Kilometer stromaufwärts von Neuburgweier. Dort sei er beim Waschen von der Welle eines vorbeifahrenden Schiffes erfasst worden und in den Rhein gestürzt. Die Strömung habe ihn bis zur Rheinfähre getrieben, wo er dann völlig entkräftet an Land gespült worden sei.

Jetzt muss der 62-Jährige die eigenmächtig ausgesetzte Hafstrafe doch noch absitzen: Die Polizei brachte ihn in Gefängnis. Nach einem echten Großeinsatz. Neben Beamten der Karlsruher Wasserschutzpolizei waren 15 Mann der Freiwilligen Hagenbach, 30 Wehrleute aus Rheinstetten sowie acht Einsatzkräfte der Karlsruher Berufsfeuerwehr samt Boot an der Suchaktion beteiligt. Auch zahlreiche Ehrenamtliche des DLRG waren im Einsatz, das DRK war mit einem Rettungsteam vor Ort und auch ein Rettungshubschrauber fehlte nicht.

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