Efringen-Kirchen Dämpfifest ist „einfach voll der Ober-Kult“

Jutta Schütz

Eröffnung mit Weinprinzessin und Ortsvorsteher

Die Wege zur Pilgerstätte für Kartoffelfans führen auch am jüngsten Oktobersonntag wieder sternförmig zur Dämpfi, die auf dem Platz hinter dem Feuerwehrhaus in Mappach aufgebaut war. Auch die Bürgermeisterkandidatin Carolin Holzmüller und die Markgräfler Weinprinzessin Franziska Hofmann waren dabei.

Von Jutta Schütz

Mappach. Schon früh morgens strömten die Massen – ob sie zu Fuß unterwegs waren, mit dem Rad oder Auto kamen, zum Mappacher Dämpfifest. Kurz nach 12 waren 100 Tische und Bänke fast voll besetzt und 140 Helfer aus dem Dorf schon im Einsatz, was zeigt: Das Dämpfifest ist „einfach voll der Ober-Kult“, wie es eine bestens gestimmte Gruppe junger Leute formulierte.

Der Nebel, der am späten Vormittag samt Rauch- und Dampfschwaden von der Kartoffeldämpfimaschine noch überm Dorf hing, störte Ortsvorsteher Helmut Grässlin nicht. „Das ist doch bestes Dämpfifestwetter, so muss es sein – und die Sonne kommt eh noch“, äußerte er sich optimistisch.

Recht hatte er: Denn die Musikkapelle der Dilettanten mit Dirigent Michael Glünkin nahm das Heft in die Hand und spielte kurz entschlossen „Und immer wieder geht die Sonne auf“. Was sie denn auch tat – zehn Minuten nach der musikalischen Aufforderung war der Nebel weg und der Himmel blau. „Na also, geht doch“, sagten die Musiker.

Die Markgräfler Weinprinzessin aus dem Nachbarort Wintersweiler, Franziska Hofmann, fuhr mit blumengeschmücktem Kutschfahrzeug, das von ihrem Vater Reinhold Hofmann gesteuert wurde, vor. Zusammen mit Ortsvorsteher Helmut Grässlin sollte sie das Dämpfifest 2022 eröffnen.

Damit man eine Weinprinzessin gebührlich empfangen kann, hatte es im Vorfeld schon einen Plan gegeben. In Ermangelung eines Throns für die Weinhoheit hatte Tobias Grässlin auf Marke Eigenbau gesetzt und ein tolles erhöhtes Rednerpult samt mit Weinranken geschmücktem Geländer und daran prangendem Mappacher Wappen gebaut.

Ortsvorsteher und Weinprinzessin eröffnen

Für Helmut Grässlin war es dann eine Ehre, Franziska Hofmann, alle Gäste, Musiker und Helfer zu begrüßen. Die Markgräfler Weinprinzessin hob noch einmal den sozialen Charakter des Fests hervor. Ein großer Teil des Erlöses geht an die Sozialstation Kandern, den Kindergarten in Wintersweiler und die Lebenshilfe in Lörrach. „So ein Engagement ist nicht selbstverständlich“, betonte die 22-jährige Weinprinzessin. Die Dämpfi selbst lief schon am Sonntagmorgen unter Volllast. Das war auch nötig, denn so mancher Kartoffel- und Ziegerfan hatte das Frühstück ausfallen lassen, um rechtzeitig noch vor der eigentlichen Mittagszeit das Hauptgericht, den „Dämpfidäller“ bestehend aus Zieger, Gschwelldi, Käse und Buurewurscht zu ordern.

Kleine und große Helfer flitzten schon vor Mittag von Tisch zu Tisch. Schulkinder trugen Teller aus, Gesangsvereinsmitglieder an der Bier- und Weintheke hatten gut zu tun. In der Kaffeestube drapierten die Frauen aus dem Dorf ansprechend eine fabelhaft opulente Kuchenauswahl. An der Dämpfi operierte derweil ein größeres Team um die Chefmechaniker Marc Stöckle und Uwe Breunig. Eine Großladung Kartoffeln brauchte zum Garen rund 20, die „Würschtle“ nur zehn Minuten. Reparieren musste man an der rund 70 Jahre alten Maschine im Vorfeld übrigens fast nichts, wie man beim obligatorischen Probelauf feststellte – eine Dichtung wurde erneuert „und es gab ein bisschen Farbe aufs Gerät“, wie Stöckle meinte.

Die Kartoffeln hatte Landwirt Werner Brehm geliefert. Gefragt nach der Menge, bekannte Grässlin, dass „ich da die Übersicht verloren habe, es sind auf jeden Fall ganz viele“, lachte er.

Bürgermeisterkandidatin Carolin Holzmüller dabei

Unter die Gäste hatte sich auch die Bürgermeisterkandidatin Carolin Holzmüller, begleitet von Isteins ehemaligem Ortsvorsteher Franz Kiefer, gemischt.

„Als Kartoffelfreundin habe ich extra noch mein rosa T-Shirt mit dem ‚Sweet Potato‘-Aufdruck angezogen“, teilte sie mit. Holzmüller hoffte auf dem Fest nicht nur zu essen, sondern mit vielen Bürgern spontan ins Gespräch zu kommen – noch bevor die „Tour durch die Ortsteile weitergeht“, sagte sie. Bereits jetzt freue sie sich nach ersten Gesprächen, dass „nicht nur junge Leute sondern auch viele ältere Bürger auf mich zugehen, und keine Vorurteile gegenüber einer Bürgermeisterkandidatin haben, die erst Mitte dreißig ist“, gab Holzmüller weiter.

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