Efringen-Kirchen Jubiläum mit Böllerschüssen gestartet

Daniel Hengst
Die Blansinger Feuerwehrkameraden im Jubiläumsjahr: Rainer Bahlinger (hinten von links), Hansjürgen Weiß, Markus Strohmeier, Manuel Brehm, Kevin Geugelin, Mika Eichacker, Simon Hofmann, David Scheurer, Markus Aberer, Yannik Aberer, Markus Bahlinger sowie Sebastian Bahlinger (vorne von links), Jochen Bahlinger, Reinhard Geugelin, Lars Zimmermann, Simon Jauslin, Markus Geugelin, Frank Eichacker, Dirk Braumann, Andreas Ernst, Christian Müller und Julian Bahlinger Foto: zVg

Mit einem Festakt am Freitag beginnen die Feiern der Freiwilligen Feuerwehr Blansingen zu ihrem 150-jährigen Bestehen. Das große Festwochenende, mit Tag der offenen Tür und Schauübungen, steht am ersten Augustwochenende an.

Die Böllerschützen Blansingen eröffnen 1899 das erste Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Blansingen zu deren 25-jährigen Bestehen mit Böllerschüssen. Für den Festausschuss und Abteilungskommandant Markus Geugelin eine Ehrensache, dass der Verein aus dem eigenen Dorf dies zum Jubiläum in diesem Jahr wieder darf.

Mit dem offiziellen Festakt in der Blansinger Wolferhalle begannen am Freitagabend (wir berichten noch), die Feiern. Ein Festausschuss aus acht Kameraden der aktiven Abteilung habe alles in den zurückliegenden Monaten geplant, erklärt Geugelin. „Die Patenfeuerwehr aus Niedersachsen reist extra 850 Kilometer aus Wanhöden bei Nordholz an“, sagt der Abteilungskommandant. Die Patenschaft besteht bereits seit 1977.

Die Blansinger feiern dieses Jubiläum auch am Samstag, 25.  Mai, ab 18 Uhr rund um den Dorfbrunnen. Es gibt einen Bier- sowie Weinbrunnen, Speisen vom Grill, Barbetrieb, Live-Musik und einem Feuerwerk, teilt Geugelin mit.

Zum Jubiläum gibt es eine Festschrift, in der auf die Geschichte der Blansinger Feuerwehr eingegangen wird. Es gibt Gründe, warum sich vor 150 Jahren, am 24. Mai 1874, „aus der bestehenden Löschmannschaft, 33 Bürger und weitere elf Bürger aus Blansingen auf dem Rathaus versammelten, um ein neuen Feuerwehr-Corps zu gründen, obwohl es bereits eine 76 Mann starke, in fünf Rotten eingeteilte Feuerlöschmannschaft gab“, heißt es in der Chronik.

In Baden hat alles angefangen

Die Badener könnten für sich in Anspruch nehmen, dass aus ihren Reihen der Anstoß zur Bildung von Freiwilligen Feuerwehren im Land ausging. „1846 gründete Stadtbaumeister Christian Hengst in Durlach die erste Freiwillige Feuerwehr“, heißt es. Der Unternehmer Carl Metz, welcher unter anderem auch eine neue Spritze nach Durlach lieferte, habe die Meinung vertreten, es benötige geschultes Personal, um die Spritze wirkungsvoll einsetzen zu können. Christian Hengst begann mit der Ausbildung von Einsatzkräfte nach militärischen Grundlagen an der Spritze und den Rettungsgeräten. Dies führte zur Gründung von Feuerwehr-Vereinen im ganzen Land.

In den Aufzeichnungen von Blansingen ist vermerkt, dass es 1775 schon drei Brandweiher gab und 1781 wird eine „ganz neue gute Spritze erwähnt, dazu zwei Feuerleitern und drei Feuerhaken. Zum Führen der Spritze wurden zwei Bürger mit je zwei Pferden bestimmt, 25 Mann namentlich zum Regieren und Betreiben der Feuerspritze zum Einsetzen und Behandeln der Schläuche und dem Schwanenhals“ (Pumpenhebel) eingesetzt, die sich beim ersten Schlag der Feuerglocke pünktlich einzufinden hatten. Ansonsten drohten empfindliche Strafen.

Alte Wehr in der Kritik

1824 bestand die von der Obrigkeit verordnete Feuerwehr aus dem „Altvogt Schleyer der zusammen mit der Witwe des Johann Brödlin, die zwei Gespanne für die Spritze stellen musste. Im weitern zwei Feuerreiter, sechs Wasserträger mit Büggi, neun Mann zum ,führen und regieren des Schwanenhalses’ und der Schläuche, eine Rotte mit 17 Mann und eine Rotte mit 21 Mann welche Feuerleitern, Feuerhaken und Feuereimer bedienten.“

Brand als Initialzündung

In Blansingen war es der Brand des Anwesens von Johann Georg Storz am 5. April 1874 der die Unzulänglichkeit der bisherigen, durch die Obrigkeit staatlich verwalteten, Feuerlöschmannschaft vor Augen führte und die Bürger von Blansingen zum Handeln bewegte. Am Abend des 24. Mai 1874 versammelten sich auf dem Rathaus 44 Bürger, um sich mit ihrer Unterschrift für drei Jahre in einem Freiwilligen Feuerwehr-Corps zu verpflichten. Es war die Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr Blansingen und der Beginn einer Geschichte, die in den weiteren Jahren mit Höhen und Tiefen verbunden war.

Das Gründungsprotokoll

Zum Gründungsprotokoll der heutigen Freiwilligen Feuerwehr Blansingen von 1874 gehören die Ergebnisse der ersten Wahlen. Hauptmann wurde Johannes Holderied alt und Jakob Jenne sein Adjutant. Leutnants gab es zwei. Johannes Kaiser war Führer der Spritzen und Schlauchmannschaft, und Friedrich Jenne war Führer der Rettungs- und Arbeitsmannschaft. Zu Schlauchführern wurden Joseph Uhl und Ludwig Rabus jung ernannt. Jakob Bahlinger und Ernst Gräßlin sind als Spritzenmeister, August Schachenmeier als Cassier und Ludwig Vogel als Schriftführer aufgeführt. Hornisten waren damals Ludwig Vogel und Ludwig Storz, hinzu kommen die beiden Ersatzhornisten Ernst Storz und Fritz Vogel.

Auf einen Blick

Die Feuerwehr
 besteht aktuell aus 20 aktiven Kameraden, zwei Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr und zwölf Personen in der Altersmannschaft.

Kommandant
 der Abteilung Blansingen ist seit 21 Jahren Markus Geugelin und Mika Eichacker seit Dezember 2023 sein Stellvertreter. Der Vertreter der Altersmannschaft ist Erich Müller. 

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