Efringen-Kirchen Wochenmarkt ist international

Daniel Hengst
Antje Kuner bedient Johanna Mayer: Die treue Kundin hätte beinahe ihre Zitrone vergessen. Foto: Daniel Hengst

Seit April sind auf dem Platz vor dem Rathaus acht Stände. Ordnungsamtsleiter Niklas Grießhammer freut sich, dass er eine Floristin zur Erweiterung des Angebots gefunden hat.

Mit Rebecca Scheck gibt es seit April einen neuen Stand auf dem Wochenmarkt der Reblandgemeinde. In Schallbach betreibt die 39-Jährige „Die Werkstatt Blumen und mehr“ und ist auf dem Platz vor dem Rathaus in Efringen-Kirchen mit einem Blumenstand vertreten.

Die Anzahl der Stände ist damit auf acht gestiegen, erklärt Niklas Grießhammer. Der Ordnungsamtsleiter der Gemeinde ist unter anderem für die Märkte zuständig. Grießhammer findet das Angebot auf dem Markt, der immer freitags von 8 bis 13 Uhr stattfindet, sehr gut.

Es gibt den Stand der Metzgerei Dosenbach, die in ihrem Verkaufswagen eine breite Palette an Fleisch- und Wurstwaren anbietet. Daneben ist „Sirin’s Genuss Bazar“. „Der Stand ist seit Oktober mit dabei“, erzählt Grießhammer über den Anbieter aus Wehr. Mit seinem italienischen Antipasti-Angebot sei vor einigen Monaten lückenlos der Übergang zum vorherigen Anbieter gelungen.

Der Markt ist mehrfach international, denn der Käsehändler Denis Buch kommt aus Colmar. Für den Familienbetrieb steht Jordan Buch hinter der Theke. Er erzählt, dass man ebenso Stände in Bad Säckingen, Schopfheim und Müllheim habe. „Wir haben auch eine kleine Auswahl französischer Backwaren dabei“, erklärt Buch.

Treue Kunden

Mit einem sehr großen Stand ist die Gärtnerei Hoch-Reinhard aus Fischingen vertreten. Antje Kuner steht für ihren Arbeitgeber schon mehr als 20 Jahre hinter dem Stand. „Die meisten Kunden kenne ich mit Namen und weiß, was sie gerne kaufen“, sagt Kuner. Für sie sei es hier „wie auf dem Dorf, aber im positiven Sinne“. Johanna Mayer kauft gerade ein, Gemüse und eine Knolle Ingwer. Sie komme regelmäßig. „Es gibt jede Woche etwas zum Einkaufen, was ich hier bekomme“, sagt die 76-Jährige. Ihre Tasche ist schon voll, sie will aber noch zum Metzger und einige Kartoffeln von Sütterlins. Zu schwer ist ihr das nicht: „Ich habe meinen Chauffeur dabei“, sagt sie lachend und meint damit ihren Mann Horst, der sie begleitet. Da fällt ihr ein: „Eine Zitrone, bitte“, sagt sie zu Antje Kuner.

Die Verkäuferin berichtet, dass nicht nur die Stände bei Kälte und Regen immer vor Ort seien, sondern vor allem auch die Kunden. „Die sind wirklich sehr treu.“ Kuhner fällt ein, „heute ist Heike mit ihrem Stand gar nicht da.“ Heike Strack bietet sonst Kuchen und Gebäck an. „Es kommt schon einmal vor, dass jemand fehlt“, sagt Grießhammer.

Gegenüber ist Marina Sütterlin aus Kandern, genauer gesagt aus Nebenau. Zusammen mit ihrem Mann Thomas sie Gemüse an und verkauft es. „Das Wintergemüse nimmt jetzt ab. Der Kopfsalat wird noch unter der Folie gezogen“, sagt Sütterlin. Für das Frühjahrsgemüse sei es jetzt noch zu kalt.

Blumen als neues Angebot

Die Neue ist Rebecca Scheck. Sie verkauft die bereits erwähnten Blumen. Sie bietet ihn ihrer „Werkstatt“ in Schallbach nicht nur Floristik an, sondern auch handwerkliche Kreativkurse und Eventdekorationen. Bei ihr schaut sich Anna Norojenets um: „Das Angebot ist toll.“

Speck aus Südtirol

Zwei Stände weiter ist die Firma „Raich Speck“ aus Algund-Lagundo im Meraner Land. „Wir haben Speck und Wurst aus eigener Herstellung“, sagt Norbert Raich. Er ist unter anderem für den Verkauf zuständig und sein „Kompagnon“ Erwin Raich sei der Metzger und für die Produktion zuständig. Die Anfahrt aus Südtirol lohne sich, meint Norbert Raich. In der Corona-Zeit sei er hier im Landkreis Lörrach „eingesperrt“ gewesen, konnte nicht mehr zurück. „Da habe ich mein ,Schatzl’ kennengelernt und bin auf die Idee mit dem Verkaufswagen gekommen“, erzählt der Südtiroler. Teilweise sei es eine Fernbeziehung, doch fahre er mittwochs auf den Markt in Weil am Rhein, sei donnerstags in Lörrach, freitags in Efringen-Kirchen und samstags nochmals in Weil. In dieser Zeit sei er dann bei seinem „Schatzl“. „Freundin ist zu wenig. Frau stimmt auch nicht, da wir nicht verheiratet sind“, erklärt Raich seine Wortwahl und den Kosenamen. Von seinem Stand aus hat er einen Blick auf die Reben und Berge. „Das ist ein Traum“, meint er – der Anblick erinnert ihn an Südtirol.

Markt gibt es seit 2003

Der Markt finde in den Schulferien genauso statt, aber dann etwas kleiner als sonst, berichtet der Ordungsamtsleiter. Die Idee für den Markt habe im Jahr 2003 Hauptamtsleiter Clemens Pfahler gehabt. Seither gebe es den Wochenmarkt, der stetig größer geworden sei, beschreibt es Grießhammer.

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