Grüne und SPD unterstützen den Tenor der Gutachten. CDU und Freie Wähler machten dagegen im Verlauf der Debatte deutlich, dass sie eine wesentlich tiefer gehende Prüfung einer Neubau-Variante auf dem Areal des Kreiskrankenhauses wünschen. Würde dort weniger hoch gebaut, würde dies die Kosten mindern, so die These. Und selbst wenn dabei mehr Grundfläche benötigt würde, bliebe noch Freifläche zur Gestaltung des Areals übrig.
Die Schlüsselfrage
Eine Schlüsselfrage dieses Szenarios: Was würde bei einem Neubau auf dem Klinikum mit dem derzeitigen Rathaus geschehen? Dieses steht unter Denkmalschutz. Dürfte ein Investor das Gebäude abreißen? Eigentlich nur, wenn es nicht wirtschaftlich saniert werden kann. Dies aber ist offenbar möglich: Das haben die Gutachten ergeben.
Gleichzeitig sei eine Sanierung des Rathauses mit dem Ziel, dort Wohnraum zu schaffen, wirtschaftlich nicht darstellbar, bestätigte Thomas Nostadt, Geschäftsführer der Wohnbau Lörrach, im Gespräch mit unserer Zeitung.
Das Risiko
Oberbürgermeister Jörg Lutz gab zudem zu bedenken, dass bei der Neubau-Variante auf dem Klinik-Areal ein Investor gefunden werden müsse, der das stark sanierungsbedürftige, denkmalgeschützte alte Rathaus erwerben will. Werde keiner gefunden, sei durchaus eine Situation möglich, in der die Stadt auf dem Klinik-Areal ein neues Rathaus baut und gleichzeitig das leer stehende alte Rathaus kostenintensiv in Stand halten muss: Das wäre ein finanzielles Katastrophenszenario für die Stadt Lörrach.
Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch, 17. Januar, um 18 Uhr in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule in der Wintersbuckstraße 15.
Info
Das Lörracher Rathaus
Das Rathaus Lörrach in der Luisenstraße 16 wurde in den Jahren 1972 bis 1975 errichtet. Oberbürgermeister war damals Egon Hugenschmidt. Es ist seither das höchste Rathaus Baden-Württembergs und ein Wahrzeichen der Stadt. Seit 2012 steht es als „einmaliges Dokument des 70er-Jahre-Baustils“ unter Denkmalschutz.