Probleme gibt es auch beim geplanten Ausbau der Produktion des Langstrecken-Modell 787 Dreamliner - wegen Engpässen bei einigen Bauteilen. So bezog Boeing früher Wärmetauscher für das Modell aus Russland. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sei der Auftrag an einen neuen Zulieferer vergeben worden, der seine Kapazität nicht schnell genug ausbaue, sagte Calhoun in einer Telefonkonferenz. Außerdem müssten einige Airlines länger auf Flugzeugsitze warten. Nun will Boeing erst zum Jahr 2026 die Produktion auf zehn 787 monatlich ausbauen - und bis Ende dieses Jahres zunächst einmal auf fünf Flugzeuge pro Monat kommen.
Der Umsatz der Verkehrsflugzeugsparte brach im vergangenen Quartal um 31 Prozent ein. Dass der Erlös konzernweit nur um acht Prozent auf knapp 16,6 Milliarden Dollar sank, verdankte Boeing Zuwächsen im Rüstungs-, Raumfahrt- und Service-Geschäft.
Boeing-Chef Calhoun warb am Mittwoch um Geduld: "Wir nehmen uns die nötige Zeit, um unsere Systeme zur Sicherung von Qualität und Sicherheit zu stärken." Im März hatte der Manager überraschend seinen Rückzug zum Jahresende angekündigt. Der bisherige Chef der Verkehrsflugzeugsparte, Stan Deal, gab seinen Posten sogar mit sofortiger Wirkung an Stephanie Pope ab, die erst Anfang Januar zur Chefin des konzernweiten Tagesgeschäfts aufgestiegen war.