Gastronomie Zell Die „Wiese“ öffnet im April wieder

Verena Wehrle
Salvatore Ligresti und Laura Urso freuen sich auf ihre neue Aufgabe als Wirte der Zeller „Wiese“. Foto: /Verena Wehrle

Es ist soweit: Nach eineinhalb Jahren Pause hat die Traditionsgaststätte „Wiese“ in Zell neue Pächter. Die im Wiesental bereits bekannten Gastronomen Salvatore Ligresti und Laura Urso verraten im Gespräch mit unserer Zeitung, was sie dort vorhaben.

So mancher wird sich womöglich schon gewundert haben, dass die Lichter im Gasthaus „Wiese“ in Zell manchmal leuchten. Der Grund: Im Innern des historischen Gebäudes sind Handwerker in diesen Tagen kräftig im Einsatz, um das Gasthaus frisch zu machen für die Neueröffnung. Denn die neue Eigentümerin aus Österreich hat nun endlich ein geeignetes Pächter-Paar gefunden.

Bereits viele Zeller Gäste

Salvatore Ligresti und Laura Urso werden der „Wiese“ neues Leben einhauchen und sie ab April wieder eröffnen. Die beiden sind im Wiesental keine Unbekannten. 14 Jahre lang haben sie das Vereinsheim des Tennisclub Hausen betrieben, zuvor waren sie eineinhalb Jahre die Wirte des ehemaligen „Posthorn“ in Hausen, bis dieses zu einem Ärztehaus umgebaut wurde.

„Wir leben für die Gastronomie“, sagt Urso, die nach eigenen Angaben seit über 30 Jahren in der Branche tätig ist. 80 Prozent ihrer bisherigen Tennisheim-Gäste seien aus Zell und diese freuen sich nun, dass sie bald die italienische Küche in der „Wiese“ genießen können, erzählt Urso. „Wir wollten unsere Stammkunden nicht verlasen“, erläutert sie, warum sie im Wiesental bleiben wollten.

Auch die Salat-Pizza gibt’s

Pizza, Pasta, Salate und Fleischgerichte soll es hier geben, aber auch typisch deutsche Gerichte, sagt Ligresti. Zunächst übernehme man die Tennisheim-Speisekarte. Pizzen könnten auch zum Abholen bestellt werden. Und: Die Salat-Pizza, die schon früher in der Wiese der absolute Verkaufsschlager war, steht auch auf der Speisekarte der neuen Wirte. Neu ist das Bier: Statt Ganter fließt hier bald Rothaus aus dem Zapfhahn. Neu ist auch der Name: Auch wenn der Schriftzug an der Fassade „Gasthaus Wiese“ bestehen bleibt, auf dem zusätzlichen Schild steht dann: „Piccola Italia zur Wiese“.

Wunsch nach Beständigkeit

Die Auswahl für den richtigen Pächter sei nicht einfach gewesen, erzählt die Eigentümerin, deren Mann aus dem Wiesental stammt. Über 130 Bewerbungen aus 16 Nationen habe sie bekommen. Ligsresti und Urso hätten sie schließlich überzeugt. „Ich habe mich für die beiden entschieden, da sie aus Zell bereits bekannt sind und für die Größe der Gastronomie ausreichend Erfahrung mitbringen“, sagt sie. Immerhin hat das Restaurant innen bis zu 100 Plätze und draußen noch einmal so viele. Schon im August betonte sie im Gespräch mit unserer Zeitung, wie genau sie die Bewerber unter die Lupe nimmt. Sie wollte eben einen beständigen, erfahrenen Pächter, und keinen, der nach kurzer Zeit wieder aufgibt. Bei den neuen Pächtern spürt man im Gespräch die Leidenschaft zur Gastronomie. Und sie schätzen die gute Lage direkt am Bahnhof.

Große italienische Familie

Drei Mitarbeiter sollen ab April in der Küche und weitere zwei im Service eingesetzt werden. „Es ist ein Familienbetrieb“, betonen die beiden. „Und ich habe eine sehr große Familie“, scherzt Urso. In der Saison könne sie „schnell mal jemanden bestellen“. So ist das eben in italienischen Familien.

Das Urige bleibt erhalten

Das Restaurant wird gerade saniert, die Wände werden frisch gestrichen. Doch das urige Ambiente mit dem Holz an der Decke bleibt. „Die Kundschaft wünscht das so, sie lieben das Traditionelle“, sagt die Eigentümerin. Und auch die echten Lederbänke seien eine Rarität, die erhalten bleiben soll. Die Eigentümerin saniert in diesem Jahr noch das Haus, es sollen neue Fenster eingebaut und die Fassade neu gestrichen werden.

Die Wiese behält ihren historischen Schriftzug. /Verena Wehrle

Geheimnis gelüftet

Wenn sie in Zell ist, öffnet die Eigentümerin die Haustür schon gar nicht mehr. Denn schneller als man schauen könne, sitze dann auch mal ein Gast an der Theke und möchte bedient werden. Das Interesse der Zeller, wie es mit dem Gebäude weitergehe, sei groß. Und viele würden vor allem die Gartenwirtschaft vermissen, erzählt sie. Immerhin war die „Wiese“ über Jahrzehnte Treffpunkt für Schüler, Zugreisende, Auswärtige wie Einheimische und auch für die Narren. So kann es bald wieder sein.

Der genaue Eröffnungstermin wird noch bekannt gegeben.

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