MVZ
Für Kommunen soll es einfacher werden, medizinische Versorgungszentren (MVZ) zu gründen, in denen Ärztinnen und Ärzte unter einem Dach arbeiten - unter anderem mit Erleichterungen bei der Höhe nötiger Sicherheitsleistungen.
In der Warteschleife
Um das Vorhaben in Gang zu setzen, hat Lauterbach einige in der Koalition umstrittene Punkte herausgelöst. In den parlamentarischen Beratungen sollen sie aber erneut aufgerufen werden. Dazu gehören "Gesundheitskioske", also leicht zugängliche Beratungsstellen für Behandlung und Prävention in Gegenden mit vielen sozial benachteiligten Menschen. Stark machen will sich Lauterbach auch für ein Aus für homöopathische Leistungen auf Kassenkosten. Der Entwurf geht jetzt in den Bundestag, die erste Lesung wird noch vor der Sommerpause angepeilt.
Reaktionen
Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband begrüßte "spürbare Verbesserungen" durch den Wegfall der Honorar-Limits. Dies reiche aber nicht aus, um das Ruder herumzureißen. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen monierte "wenig Mehrwert für viel Beitragsgeld". Ohne das Steuerungsinstrument der Vergütungs-Obergrenzen könnten sogar weniger Anreize bestehen, Praxen in ländlichen Räumen zu führen. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz erklärte, eine Entscheidung dafür hänge von weiteren Faktoren ab. Und für chronisch kranke, alte und pflegebedürftige Menschen werde es immer schwieriger, einen neuen Hausarzt nach einer Praxisaufgabe zu finden. Unions-Experte Tino Sorge (CDU) bemängelte, es sei völlig offen, wie auch Fachärztinnen und Fachärzte unterstützt werden sollten.