Inzlingen/Grenzach-Wyhlen Wasser reißt Autos mit

Manfred Herbertz

Unwetter: Inzlingen und Grenzach-Wyhlen trifft es nachts mit voller Wucht

Inzlingen/Grenzach-Wyhlen - Ein heftiges Gewitter ist in der Nacht auf Freitag in der Region niedergegangen. Besonders betroffen davon waren Inzlingen und Grenzach-Wyhlen. Gegen 2 Uhr morgens brach das Gewitter samt heftiger Regenmassen mit immenser Wucht los. Vor allem in Inzlingen bot sich heute ein Bild des Jammers.

Zur Bewältigung der Lage wurde im Landkreis Lörrach ein Krisenstab eingesetzt. Infolge des Starkregens wurden zahlreiche Straßen unter Wasser gesetzt, das zudem von den Hängen des Dinkelbergs erhebliche Schlamm- und Steinmassen mit sich schleppte.

Besonders betroffen waren die Rührbergstrecke und die Landstraße L 139 zwischen Wyhlen und Herten. Diese Straßen wurden gesperrt. Dies galt zeitweise auch für die B 34, so dass es in den frühen Morgenstunden zu Verkehrsbehinderungen kam. Die ganze Nacht über waren Hilfskräfte im Einsatz, um die Wassermassen sowie die Schlamm- und Gerölllawinen zurückzuhalten beziehungsweise wegzuräumen.

Wassermassen schießen von den Hängen herab

In Inzlingen standen zahlreiche Straßen unter Wasser. Vor allem aufgrund der topografischen Lage der Gemeinde schossen enorme Wassermassen von den Hängen der umliegenden Berge in den Ort hinab. Die Riehenstraße und die Dorfstraße hatten sich nachts in reißende Flüsse verwandelt. Die Unterführung unter der Schlossstraße stand meterhoch unter Schlamm und Wasser.

Ganz schlimm getroffen hat es auch den Talweg. Dieser ist zum Teil metertief ausgeschwemmt worden. Die Wassermassen waren derart stark, dass es zwei Autos aus dem Talweg hinuntergespült hat. Diese kamen schließlich erst auf dem Gelände des Minigolfplatzes zum Stehen.

Minigolfplatz verwüstet

Dort schaute Urs Reichle sich die Misere an. Der Mitgründer des Bahnengolfsportvereins war angesichts der Verwüstungen fassungslos. Die Hälfte der Anlage sei zerstört: „Jetzt müssen wir erst mit der Versicherung klären, was weiter geht. An Minigolfspielen ist demnächst nicht mehr zu denken.“

Mit schwerem Gerät versuchten Helfer des THW, den Talweg am Vormittag wieder provisorisch begehbar zu machen. Inzlingens Bürgermeister Marco Muchenberger besuchte zusammen mit Landrätin Marion Dammann die am schlimmsten betroffenen Stellen im Ort. Es seien zum Glück keine Personen zu Schaden gekommen, betonten beide.

17-Jähriger in Lebensgefahr

Vor allem ein 17-Jähriger hatte großes Glück. Der junge Mann war im Talweg ins Wasser gestürzt, drohte mitgerissen und in einen Schacht gezogen zu werden. Nur durch das beherzte Zugreifen seines Vaters und eines benachbarten Feuerwehrmanns konnte der Jugendliche gerettet werden. Er erlitt einen Schock.

Grenzach-Wyhlens Bürgermeister Tobias Benz zeigte sich erleichtert, dass in der Doppelgemeinde keine Menschen zu Schaden gekommen waren. Er dankte den Einsatzkräften, die die ganze Nacht im Einsatz waren, um ihre Mitbürger vor größerem Schaden zu bewahren.

Schlimm getroffen hat es auch den Markhof zwischen Wyhlen und Herten. Dort fluteten die Wassermassen zwei Gebäude, die bis zu 30 Zentimeter tief unter Wasser standen. Aber auch hier gab es glücklicherweise keine Verletzten.

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