Bei Treffen im Biergarten beeindruckt von Kontakten
Im Anschluss stellte sich der BND-Mitarbeiter stundenlang den Fragen des Vorsitzenden Richters Detlev Schmidt. Dabei stand zunächst im Fokus, wie es zum Kontakt zwischen Carsten L. und Arthur E. kam. Kennengelernt haben sich die beiden Männer nach Aussagen des 53-Jährigen durch die Vermittlung eines gemeinsamen Bekannten bei einem Treffen Anfang August 2022 in einem Biergarten im oberbayerischen Weilheim. Dabei sei es zunächst um eine mögliche Beteiligung an einem Erzabbauprojekt von Arthur E. in Afrika gegangen.
Diese Geschäfte erschienen Carsten L. nach eigenen Angaben letztlich zu windig - aber die Reisetätigkeit des früheren Soldaten erschien ihm interessant. "Ich war beeindruckt von seinen Kontakten", schilderte er vor Gericht. "Irgendwann habe ich gesagt, da wärst Du ja der richtige Mann für uns", so der Angeklagte. "Es ist genau die Klientel, nach der wir Ausschau halten." Der Geschäftsmann hatte laut L. Interesse als Quelle für den BND zu arbeiten - so hat es E. auch selbst vor Gericht geschildert.
Nach mehreren Treffen eher privater Natur folgte nach den Schilderungen des Angeklagten schließlich ein Treffen, an dem ein BND-Verbindungsoffizier teilnahm. Dabei sollte der Geschäftsmann genauer unter die Lupe genommen werden, bevor er als "NDV" (Nachrichtendienstliche Verbindung) tätig werden sollte. An diesem Abend sei ihm erst bekannt geworden, dass der Geschäftsmann auch über gute Verbindungen nach Russland verfügte, erklärte Carsten L. Nach einem Gespräch in einem Lokal sei es in eine Spielbank gegangen, dann in ein Bordell. "Es nennt sich ja nicht umsonst Anbahnung", erklärte der BND-Mitarbeiter das Vorgehen.