Von dem zweistöckigen Wohnhaus, in dem seine Familie gewohnt habe, sei nach dem Einsatz der israelischen Armee in der Stadt nicht mehr viel übrig. "Sie haben hier alles zerstört. Sie haben unsere Häuser, unser Leben, unsere Träume zerstört", sagt der 42-Jährige unter Tränen. Auch seine Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen.
Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer, der Zerstörung und der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen steht Israel international immer stärker in der Kritik. Auslöser des Gaza-Kriegs war der Terrorüberfall der Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober im Süden Israels. Sie töteten 1200 Menschen und verschleppten 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen. Israel griff das Küstengebiet daraufhin an, um die Hamas zu zerschlagen.
Beobachter warnen davor, dass nach einer möglichen israelischen Offensive in Rafah auch dieser Ort einem Trümmerfeld gleichen könnte. Die Stadt nahe der ägyptischen Grenze ist bislang noch vergleichsweise intakt. Israels Verbündete warnen eindringlich vor einem großangelegten Einsatz in der Stadt, in der sich Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge drängen. Israel hält einen Einsatz in Rafah jedoch für notwendig, um die verbliebenen Bataillone der islamistischen Terrororganisation Hamas zu zerstören. Das Land will zuvor die Zivilbevölkerung evakuieren. Ein Zuhause, in das sie zurückkehren können, haben viele Menschen jedoch nicht mehr.