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Kreis Lörrach Für eine sichere Versorgung

Die Oberbadische
Die Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten (ASG) im Gesundheitswesen Lörrach fordert, dass sich der Landkreis für eine zukunftsfähige Primärversorgung im Gesundheitswesen einsetzt. Foto: Die Oberbadische/Archiv

Gesundheitsversorgung: ASG kritisiert Fokussierung auf das geplante Zentralklinikum

Kreis Lörrach - Die Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten (ASG) im Gesundheitswesen Lörrach fordert eine Abkehr von der einseitiger Fokussierung auf das Zentralklinikum hin zu einer zukunftsfähigen integrierten Primärversorgung.

Die Konzentrationsprozesse in der stationären Versorgung im Kreis Lörrach werden von der Verwaltung bisher zu einseitig mit dem Fokus auf das Zentralklinikum betrachtet, kritisiert Vorsitzender Daniel Dröschel in einer Mitteilung von gestern. „Wir fordern, dass der Landkreis sich mit gleichem Engagement wie für das Zentralklinikum für ein leistungsfähiges Nachsorge- und Pflegesystem sowie eine zukunftsfähige Primärversorgung einsetzt“, erklärt der Gesundheitsökonom.

Die Mittel des Krankenhausstrukturfonds seien laut Dröschel in der eigentlichen Intention nicht ausschließlich für den Abbau von Überkapazitäten und die Konzentration von stationären Versorgungsangeboten und Standorten vorgesehen, sondern vielmehr auch für Umwandlung von Krankenhäusern in nicht akutstationäre örtliche Versorgungseinrichtungen, um eben die Primärversorgung nachhaltig zu sichern.

„Hier erweist sich der Landkreis einen Bärendienst angesichts der Versorgungslage, wenn alle Mittel in das Zentralklinikum abgezogen werden“, schreibt der Vorsitzende. Unterdessen sorgen drohende Strafzahlungen seitens der Krankenkassen bei den Kreiskliniken für erhitzte Gemüter, was nach eigener Einschätzung bei einer „Fehlerquote von 0,7“ glücklicherweise kein allzu großes Problem darstelle (wir berichteten).

Es fehlt an Nachsorge

So unglücklich die im Gesetz verbalisierte Kriminalisierung mit „Strafzahlungen“ sein mag und dies den Kreiskliniken möglicherweise weitere schmerzliche Folgen beschert, ist ein wesentlicher Aspekt dabei angesprochen: „Es fehlt fundamental an einem leistungsfähigen Nachsorge- und Pflegesystem.“ Die Feststellung von Landrätin Marion Dammann „Es geht nicht, dass Kliniken Versorgungslücken mit eigenem Geld füllen“ sei zutreffend.

Gleichzeitig ist festzuhalten, dass Gesundheitsversorgung heute kein alleiniges Thema der Kostenträger und anderen Selbstverwaltungspartner mehr ist. Auch ohne Klinikgelder sei der Landkreis in der Pflicht, sich mit gleichem Engagement wie für das Zentralklinikum für ein leistungsfähiges Nachsorge- und Pflegesystem und eine zukunftsfähige Primärversorgung einzusetzen. Vielmehr täte der Landkreis sogar klug daran, sich dafür einzusetzen, denn schließlich sei mit einem neuen Zentralklinikum auch nur dann Spitzenleistung möglich, wenn Zuweisung und Nachversorgung ebenfalls hervorragend funktionieren, ergänzt Richard Schumacher, stellvertretender Leiter der ASG Lörrach.

Kommunalwahlthema

Die ASG Lörrach greift daher den bereits im Kommunalwahlprogramm der Kreis SPD eingebrachten Vorschlag noch einmal auf und fordert die verantwortlichen Gremien und die Kreisverwaltung auf, eine Stärkung der Gesundheitskonferenz in allen Fragen der Gesundheitsversorgung anzustreben. Dazu soll ein Büro für Gesundheitsversorgung eingesetzt werden, das fachlich die Versorgung im Landkreis leitet.

In diesem Zusammenhang fordert die ASG die Gesundheitskonferenz und den Kreistag auf, einen Paradigmenwechsel in der Gesundheitsversorgung für den Landkreis anzustreben, und zwar mit dem Fokus auf Gesundheitserhaltung und einer Abkehr von bloßer Krankheitsbehandlung.

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