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Kreis Lörrach Jäger wollen ein passendes Jagdgesetz

Adrian Steineck
Der Wolf siedelt sich wieder im Schwarzwald an. Foto: Pixabay

Der Wolf siedelt sich wieder im Schwarzwald an.

Gefragt, wie er zur beginnenden Wiederansiedlung des Wolfs im Schwarzwald steht, sagt der Kreisjägermeister: „Aufgrund seines Schutzstatus erschließt sich der Wolf kontinuierlich neue Lebensräume, auf die damit entstehenden Probleme wurde auf Grund der Erfahrungen in Ostdeutschland schon frühzeitig und nachdrücklich durch den Deutschen Jagdverband (DJV), aber auch durch andere Umwelt- und Landwirtschaftsverbände hingewiesen.“ Objektiv betrachtet würde der Mensch in der heutigen Zeit nicht mehr in einer Naturlandschaft leben, sondern in einer Kulturlandschaft, die sich insbesondere durch den Siedlungs- und Straßenbau in den vergangenen Jahrhunderten formte.

Kaum Lebensraum

Seine Existenzberechtigung habe der Wolf sicherlich. „Die Frage, ob er aber in unserer Kulturlandschaft überhaupt einen wirklichen Lebensraum finden kann, scheint jedoch berechtigt, berücksichtigt man gerade die ersten Wölfe in Baden-Württemberg, die dem dichten Straßennetz in Baden-Württemberg zum Opfer fielen“, macht der Kreisjägermeister deutlich.

Jäger mit einbeziehen

Bei Schluchsee kamen im Frühjahr erstmals Jungtiere zu Welt. Jüngst wurden bei Todtnau fünf Schafe von dem Muttertier gerissen. Würde auch er eine Erleichterung des Abschusses der derzeit streng geschützten Wildtiere befürworten, wie es die Bundesumweltministerin Steffi Lemke gefordert hat? „Fang- und Entnahmetrupps ohne die Einbeziehung der Jägerschaft lehnen wir ab“, macht Rose im Namen der Kreisjägervereinigung Badische Jäger Lörrach deutlich. Hier muss zeitnah der rechtliche Rahmen für ein nachhaltiges Monitoring und Wildmanagement durch Aufnahme des Wolfes in das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz (JWMG) geschaffen werden.

Schutzstatus ist überholt

Rose verhehlt nicht, dass der Wolf für die Weidetierhaltung eine konkrete Bedrohung darstellt: Die Jägerschaft und auch die Landwirtschaft hätten frühzeitig darauf hingewiesen. „Die Gesellschaft muss sich darüber im Klaren sein, dass es insbesondere in den Hanglagen des Schwarzwaldes nicht beides geben kann. Unseres Erachtens ist der positive Erhaltungszustand in Deutschland bei den Wölfen schon länger erreicht, der momentane absolute Schutzstatus ist überholt“, sagt er.

Der Abschuss einzelner Tiere wäre laut Rose zu befürworten, sobald die rechtlichen Rahmenbedingungen gegeben sind.

Zuvor müsste aber eine Regulierung zum Erreichen einer den Umständen angepassten Bestandsgröße gewünscht werden. Hierbei sollten sowohl „wolfsfreie“ Gebiete als auch Gebiete, in denen der Wolf sesshaft werden kann, ausgewiesen werden.

Weideschutz reicht nicht

Wie bewertet er die für das Präventionsgebiet vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen? „Auf Grund der Berichte, wonach Wölfe auch den Anforderungen entsprechende Schutzmaßnahmen überwunden haben, leisten die vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen weder in Gänze den erforderlichen Schutz noch sind sie in ihrer Umsetzung wirklich praktikabel insbesondere für die große Zahl an Nebenerwerbslandwirten in unserer Region“, zeigt sich Rose überzeugt.

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