Daneben führe die Mehrkostenpauschale für Schutzausrüstung mit 50 Euro pro Fall zu einem monatlichen Defizit von rund 150 000 Euro. Weiter entspreche der Intensivzuschuss in Höhe von 50 000 Euro nicht der Realität. Wie Müller erklärte, komme es zu einer Lücke von 30 000 Euro. Kritisch sah er auch die Anfragen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK).
Zwar sei der Pflegeentgeltwert um etwa 40 Euro erhöht worden, die Kreiskliniken profitierten wegen der geringen Fallzahl aber nicht davon. Dagegen hätte es den Kliniken bisher sehr geholfen, dass Rechnungen durch die Krankenkassen innerhalb von fünf Tagen beglichen würden.
Normalbetrieb
„Der Weg zurück in eine neue Normalität ist lang“, erklärte der Klinikenchef. Seit 11. Mai habe man mit der Rückkehr zum „normalen“ Krankenhausbetrieb begonnen, der Weg sei komplex. Es gebe Corona-Patienten, für die man nach wie vor Gewehr bei Fuß stehen müsse. Eine Vollauslastung der Betten sei daher nicht möglich, auch sei eine Trennung von regulären Beatmungspatienten von Covid-19 Beatmungspatienten erforderlich, betonte Müller, der den Schutz von Patienten und Mitarbeitern als oberste Priorität beschrieb. Nun sei es erforderlich, sich auf eine mögliche zweite Infektionswelle vorzubereiten. „Wir müssen überlegen, was wir besser machen können.“
CDU-Fraktionschef Paul Renz lobte Kliniken und Landkreis für das Vorgehen und das Nutzen aller Spielräume. Nun komme es zu einer schrittweisen Normalisierung, die finanziellen Folgen der Pandemie würden den Landkreis aber lange begleiten. „Ich kann nur hoffen, dass ein Rettungsschirm aufgespannt wird, damit die Kommunen damit nicht alleine gelassen werden.“
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