Seitz bekundete großen Unmut über „das völlig undemokratische Schauspiel draußen vor der Tür“ und ergänzte: „Es erfordert unglaublich viel Mut, in Deutschland Gesicht zu zeigen.“ Es könne „einfach nicht sein, dass politisch interessierte Menschen attackiert werden, nur weil sie sich informieren wollen“.
„Die Grünen und die Leute, die da draußen stehen, mögen Sie nicht, und sie mögen auch das deutsche Volk nicht“, begann Alexander Gauland mit seiner Rede. Sie zielte unterm Strich darauf ab, die Wiedervereinigung Deutschlands als ausgeklügeltes Werk der Stasi anzuprangern. „Am 3. Oktober ist die DDR der Bundesrepublik beigetreten. Aber stimmt das überhaupt?“ Spätestens seit der Kanzlerschaft von Angela Merkel stehe die Frage im Raum: „Wer ist da eigentlich wem beigetreten?“
Gauland: Wer ist am 3. Oktober 1990 wem beigetreten?
Der von Merkel geschasste Chef des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, habe sich kürzlich gefragt, was er getan hätte, wenn er Stasi-Chef gewesen wäre. Und seine Antwort in einem Satz: „Genau das, was passiert ist!“ In seinen weiteren Ausführungen erläuterte der AfD-Fraktionschef, welche Maßnahmen damals getroffen worden seien und wie intensiv die Stasi im Osten und Westen in das Projekt Wiedervereinigung involviert gewesen sei. „Und während die Linken im Westen noch in Schockstarre verharrten, handelten ihre Kollegen im Osten diskret, aber massiv“, sagte Gauland. Er zählte nach und nach all die Leute des Ostens auf, die politische Ämter übernahmen, vor dieser Zeit aber „IM der Stasi“ gewesen seien.
Gaulands Fazit: „Die Stasi konnte die Einheit nicht aufhalten, aber sie konnte ihre Leute unterbringen.“ Man sehe dies beispielsweise daran, dass Polizei und Militär unter Generalverdacht gestellt würden, während selbiger bei Islamisten verboten sei. Das und vieles mehr seien „ungeheuerliche Freiheitseinschränkungen, gegen die man als Demokrat einfach aufstehen muss“. Die Frage bleibe, wie man den 3. Oktober begehen solle. „Durch beharrlichen demokratischen Widerstand gegen diese autoritären, demokratiefeindlichen Entwicklungen“, sagte Gauland, ehe er das Podium für Dirk Spaniel und Volker Münz freimachte.
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