Koordinierte Jagd
Das Blatt wendet sich erst, nachdem die Bande Anfang 1934 fünf Gefangene aus Clydes verhasstem Gefängnis befreit. Die Polizei tut sich über die Grenzen der Bundesstaaten hinweg zusammen und setzt zu einer koordinierten Jagd an. Und als die beiden am besagten Morgen des 23. Mai von einer Party zurückkehren, locken die Beamten sie am Rand einer Überlandstraße in einen Hinterhalt und eröffnen das Feuer.
Am Ende bleibt eine Bilanz von mehr als einem Dutzend Morden, einigen Banküberfällen sowie zahllosen Autodiebstählen und Einbrüchen. Dabei gingen Bonnie und Clyde oft dilettantisch vor, hatten aber schon zu Lebzeiten eine Art Kultstatus: Trauben von Menschen fanden sich am entlegenen Tatort ein. Einer der Schaulustigen schnitt Bonnie eine Locke ab und nahm einen Fetzen ihres blutgetränkten Kleides als Souvenir mit. Ein anderer versuchte, Clyde das Ohr abzutrennen. Der Gerichtsmediziner musste die "zirkusähnliche Atmosphäre", wie er schimpfte, mit einem Machtwort beenden.
Armut und Rebellion
Was die beiden zu Idolen weit über ihre Generation hinaus machte, liegt nach Ansicht von Forschern zum Teil in der Zeit ihrer Taten während der Weltwirtschaftskrise begründet. Viele konnte sich mit Bonnie und Clyde als Rebellen gegen das System und die grassierende Armut identifizieren. Manchen erschienen sie ein wenig wie Robin Hood - als Rächer für das Versagen des Staates.