Forderung nach Ausnahmen für Schutzstatus von Wölfen
Österreich brachte bei dem Treffen zudem das Thema Wolf auf die Tagesordnung. Dass sich geschützte Raubtiere, wie etwa der Wolf, wieder vermehrt in der EU ansiedeln, habe zu Problemen in der Land- und Forstwirtschaft geführt, heißt es in einem Papier Österreichs. Wien fordert unter anderem, dass es Ausnahmen von Schutzregelungen für besonders betroffene Gebiete wie die Alpenregion gibt, in denen extensive Landwirtschaft traditionell eine wichtige Rolle spielt. Nach Angaben des österreichischen Landwirtschaftsministeriums sieht auch eine qualifizierte Mehrheit der EU-Staaten Handlungsbedarf.
Özdemir signalisierte Verständnis für das Vorhaben Österreichs. "Es ist schön, dass der Wolf wieder da ist, aber in der Landwirtschaft hat er einfach schlicht und ergreifend meines Erachtens nichts verloren", so der Minister. Seine Fantasie reiche nicht aus, um sich einen vernünftigen Schutz vor Wölfen etwa an Deichen oder Almen vorzustellen. "Wollen wir da jetzt ernsthaft überall Zäune einziehen? Da langt man sich ja an Kopf", sagte Özdemir. Dies habe auch Konsequenzen für Naturschutz, wenn in diesen Regionen zahlreiche Zäune gebaut würden.
Lob für die Haltung kommt vom Koalitionspartner. Die Bundestagsabgeordnete Ulrike Harzer bezeichnete diese als immensen Fortschritt. "Im Interesse der Landwirte und Tierhalter ist es nun dringend notwendig, auch seine zuständige grüne Umweltministerkollegin Steffi Lemke zu überzeugen einem Absenken des Schutzstatus auf geschützt zuzustimmen", sagte die FDP-Politikerin.