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Lörrach 120 Fahrzeuge beim pro-russischen Autokorso

Marco Fraune

LörrachDer pro-russische Autokorso ist am Sonntagmittag in Lörrach mit 120 Fahrzeugen unterwegs gewesen. Unterhalb der Autobahnbrücke trafen diese auf etwa 130 Gegendemonstranten, die auf das durch Putin verursachte Leid aufmerksam machten. Währenddessen kamen auch 250 Teilnehmer auf dem Alten Markt zusammen, wo ein überparteiliches Bündnis zur Gegendemo aufgerufen hatte. Nach erster Einschätzung der Polizei blieb es am Sonntag friedlich.

Von Marco Fraune

Lörrach - Der pro-russische Autokorso ist am Sonntagmittag in Lörrach mit 120 Fahrzeugen unterwegs gewesen. Unterhalb der Autobahnbrücke trafen diese auf etwa 130 Gegendemonstranten, die auf das durch Putin verursachte Leid aufmerksam machten. Währenddessen kamen auch 350 Teilnehmer auf dem Alten Markt zusammen. Nach erster Einschätzung der Polizei blieb es am Sonntag friedlich

Zahllose russische Fahnen wehten im Entenbad, von wo sich der Autokorso in Richtung Innenstadt in Bewegung setzte. Aber auch wenige deutsche, kasachische,  und sehr vereinzelt ukrainische Fahnen befanden sich darunter.

Die russische Sichtweise

Überrascht von diesem Zuspruch aus Lörrach, der Umgebung und der benachbarten Schweiz zeigte sich die Organisatorin, die aus Angst vor negativen Folgen unserer Zeitung ihren Namen nicht preis geben wollte.  Die junge Frau  hatte lediglich mit 50 teilnehmenden Fahrzeugen gerechnet.  „Wir versammeln uns hier für Frieden in Deutschland.“  Doch russische und russischstämmige Bürger würden  aufgrund des Ukraine-Kriegs diskriminiert, beleidigt und gedemütigt. 

Ihr gehe es darum, mit dem Autokorso genau darauf aufmerksam zu machen und nicht für Putin Position zu beziehen. „Es geht um uns, dass wir als Volk dazugehören.“ Sie habe sogar bei einer Flüchtenden aus der Ukraine schon geholfen. Ihre Mutter leide aufgrund der Anfeindungen schon an Depressionen.

Von Anfeindungen berichteten auch andere Versammlungsteilnehmer. Ihr Junge sei in der Schule geschlagen worden, hieß es von einer Mutter, eine andere Frau berichtete von weiteren Diskriminierungen gegen Russen, die in Deutschland leben und hier eigentlich doch ihre Heimat haben.

Im Entenbad versammelten sich sehr viele Autos, auf deren Motorhaube die russische Fahne prangte. Angesprochen, warum sie teilnehmen, hieß es dann aber nur „Kein Kommentar“ und warum diese Frage denn gestellt werde. Als die Autokorso-Teilnehmer auf der Brombacher Straße unterhalb der Autobahn-Brücke auf die Gegendemonstranten trafen, hupten viele der Autofahrer außerdem mehrfach laut.

Die Gegendemos

Die Organisatorin der Gegendemonstration betonte den nicht-konfrontativen Charakter ihrer Veranstaltung. „Wir wollen zeigen, dass wir die Menschen in der Ukraine unterstützen“, erklärte Stefaniia Yakubovych. Daher stimmten einige zwar Pro-Ukraine-Gesänge an und quittierten das Hupen teils mit Pfiffen. Doch speziell durch große Bilder aus der Kriegsregion wollten sie vor Augen führen, welches Leid angerichtet werde. Die Organisatorin sprach von einer „schweigenden Demonstration“.

Schon im Entenbad waren die Autokorso-Teilnehmer auf eine kleinere Fahrradgruppe getroffen, die Flyer in deutscher und russischer Sprache verteilte. Die Lörracher Velofahrer verfolgten die Idee mitzufahren. Ihr Tenor: „Stoppt den Krieg, lasst die Waffen schweigen, sprecht miteinander und findet andere Wege der Auseinandersetzung.“ Von der Polizei wurden sie in einen separaten Bereich verwiesen

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