Fasnacht: Meringue-Schnecken der Bäckerei Paul finden reißenden Absatz
Lörrach - „S´lauft e mängs – au wenn nüt goht!“ – das Fasnachtsmotto von 1986 passt auch auf die folgende Idee aus dem Kreis des Narrengilde-Vorstands für eine coronakonforme Variante des einzigartigen Brauchs des Dällerschläggs – mit Potential für einen ganz neuen Fasnachtsbrauch: dem Dällerschlägg@Home.
Bernhard und Christoph Paul von der gleichnamigen Lörracher Bäckerei in der Palmstraße haben in einer kurzfristig anberaumten Aktion Meringue-Schnägge hergestellt.
400 Schnäggli schon weg
Am Samstag gab es sie auch an einem mobilen Stand der Narrengilde gleich gegenüber der Bäckerei zu kaufen. Monika Grimmer und Ingrid Keser waren dort den ganzen Vormittag für die Narrengilde im Einsatz und berichten von der nicht ganz unerwarteten positiven Resonanz: Rund 400 der zuckersüßen Schnäggli und etwa ebenso viele der auch in diesem Jahr erhältlichen Fasnachtsplaketten seien bereits über die Theke gewandert, sagten sie.
Zuhause kann man dann zum Klang des Lörracher Fasnachtslieds „Güggel, Frösch und Schnägge“ den Dällerschlägg selbst durchführen, natürlich mit viel Schlagsahne und dem unverzichtbaren Ruf: „Friss´n wäg, dr Schnägg!“
Video-Beweis auf Social Media
Wie das bei den einzelnen Teilnehmern geklappt hat, wird nach und nach auf den Social-Media-Kanälen der Narrengilde zu sehen sein. Und zu gewinnen gibt es auch etwas: Mit ein bisschen Glück befindet sich im Schnägg ein kleines Silberschneckle, entworfen von Alina Plücken vom Goldschmiede-Atelier in der Luisenstraße. Wer es findet, bekommt, so verspricht die Gilde, beim Fasnachtsumzug 2022 eine ganze Reihe auf der Ehrentribüne reserviert.
Neben den einzeln verpackten Schnägge haben die beiden Damen auch den Lörracher Narrenfahrplan ausliegen, in dem in diesem Jahr die Fotos des Kult-Künstlers Jochen Scherzinger von Lörracher Cliquen und Musiken zu sehen sind. Jochen Scherzinger hat auch die Figuren der Lörracher Fasnacht für eine Freiluft-Ausstellung in der Stadt höchst lebendig in Szene gesetzt.
Wer die Lörracher Fasnacht noch nicht im Detail kennt, kann hier viel dazulernen: Etwa, was was es mit den für Lörrach ganz untypischen Trend der Holzmasken auf sich hatte, warum Lörrach Konfetti-Hochburg ist oder wann hier die erste Guggemusik Deutschlands gegründet wurde.
Für Monika Grimmer hatte der Einsatz am Stand schon sein Gutes: „Ich fand es schön, dass wir wenigstens einmal in die Kleidung (der Narrengilde) rein durften“, freut sich die Fasnächtlerin.
