Lörrach Fasnacht trifft Kunst

Beatrice Ehrlich
Jörg Roßkopf (l.), Jörg Lutz und Diana Stöcker am Samstag bei der Ausstellungseröffnung auf dem Alten Marktplatz Foto: Beatrice Ehrlich

Narren: Aktion der Narrengilde präsentiert in über 40 Porträts ihre Cliquen und Musiken

Lörrach - Straßenfasnacht mal anders: Mit einem Ausstellungsprojekt unter freiem Himmel sorgt die Narrengilde Lörrach auf kreative Weise dafür, dass trotz Abstandsgebot und Ausgangssperre bunt kostümierte Vertreter der Lörracher Zünfte die Straßen bevölkern.

Fotografien des Schwarzwälder Künstlers Jochen Scherzinger stellen an drei zentralen Plätzen der fasnächtlich geschmückten Innenstadt die Lörracher Narrenfiguren vor, ergänzt um informative Texte zur Lörracher Fasnacht aus der Feder des Obergildenmeisters Jörg Roßkopf.

Zusammen mit Protektorin Diana Stöcker und Oberbürgermeister Jörg Lutz eröffnete Roßkopf die Fasnachtsausstellung unter freiem Himmel. Stellvertretend für die Öffentlichkeit waren bei der Präsentation am Hebelpark, am Marktplatz und am Senser Platz, abgesehen von wenigen Passanten, ausschließlich Mitarbeiter der lokalen Medien mit dabei.

Fasnächtliche Tradition auf neuen Wegen

Virus hin oder her: Den Humor lässt man sich in Lörrach jedenfalls nicht nehmen, ebenso wenig den Stolz, sich zur fasnächtlichen Tradition zu bekennen, wenn auch auf neuen Wegen. So kann man am Senser Platz, wo neben Roßkopfs Lieblingsfigur, dem Waggis, auch die Lörracher Guggemusiken vorgestellt werden, mittels QR-Code auf dem Smartphone auch eine musikalische Kostprobe genießen.

Das diesjährige Motto „Überall Maskeball!“ spielt auf das noch bis vor kurzem undenkbare Vermummungsgebot im öffentlichen Raum hin. Und die Narren machen mit, aus voller Überzeugung, aber auch mit einem Augenzwinkern. „Der Trend geht zur Zweitmaske“, erklärt Roßkopf, der sich den eigens entworfenen schwarzen Mund-Nasen-Schutz mit dem Lörracher Fasnachtsmotto einfach über die medizinische Maske gezogen hat und durch die doppelte Schicht hindurch eine schwungvolle Eröffnungsrede hält.

Dass sich die Wahlsprüche der Lörracher Fasnacht auf vielerlei Situationen ummünzen lassen, ist deren verblüffende Pointe: „Jetzt hämmer´s – aber wämmer´s?“ – mit dem Motto der Lörracher Fasnacht im Jahr 2000 startet sein Schnelldurchgang durchs vergangene Narren-Jahr und er endet mit dem von 1952: „Halltet us im Narrehus“.

Schon 70 Anmeldungen für 2022

Protektorin Diana Stöcker ist voll der Anerkennung über die vielfältigen Aktivitäten, die die Verantwortlichen auf die Beine gestellt haben: „Wir wissen, was es heißt, zu planen und umzuplanen“, sagt sie. Deshalb sei sie stolz darauf, „Corona-Protektorin“ in Lörrach zu sein. Und OB Lutz bedankt sich für das „grundfasnächtliche Feeling“ welches trotz allem merkbar in der Stadt Einzug gehalten habe.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Allein 70 Anmeldungen für den Umzug 2022 lägen ihm schon vor, so Roßkopf. Wenn dieser wie geplant stattfindet, werden dort auch die „Vire-Waggis“, das jüngste Kind der Lörracher Fasnachtsfamilie ihren Einstand feiern.  Als hätten sie´s geahnt, haben die jungen Leute schon im Sommer 2019 das Viren-Thema zum Alleinstellungsmerkmal ihrer neuen Clique gemacht. Mitgründer Yves Grether berichtet, wie es dazu kam: Etwas mit einer Waggis-Figur sollte es sein, die Nähe zu Basel und der Pharmaindustrie brachte dann die Themen Virus und Labor ins Spiel...

Mehr Bilder in unserer Fotogalerie.

Mehr zur Fasnacht in Lörrach: Dällerschlägg@Home

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