Lörrach Das Hochhaus-Projekt am Engelplatz gewinnt weiter an Kontur

Marco Fraune
Mit begrünter Fassade: 14-geschossig könnte das neue Wohnhaus werden. Foto: bächlemeid

Verschattung, Klima und Gerüche sind geklärt. Der Gemeinderat soll nun die öffentliche Auslegung des Bebauungsplan-Entwurfs beschließen.

Mit einem 14-geschossigen Gebäude können im Quartier „Nördlich Engelplatz“ 60 Wohneinheiten geschaffen werden. Der Beitrag zur Umsetzung der Ziele der Wohnraumoffensive 2025 soll nun einen Schritt voran gehen – konkret mit der B-Plan-Offenlage. Darin enthalten sind einige Untersuchungsergebnisse.

Aktuell sieht die Planung das Hochhaus mit Fassadenbegrünung gepaart mit einem vierstöckigen Nebengebäude sowie mehrere drei- und viergeschossige Wohnhäuser im rückwärtigen Bereich vor. Eine gewerbliche Nutzung von Erdgeschoss und erster Etage im Hochhaus ist vorgesehen.

Gerüche und Wind

Die Aufstellung des Bebauungsplans führt den Untersuchungen zufolge nicht zu Einschränkungen für die Brauerei Lasser, wird aus einer fachgutachterlichen Stellungnahme zu den Geruchsimmissionen deutlich.

Auch hinsichtlich der lokalklimatischen Untersuchung wird Grünes Licht gegeben. Der Gutachter kommt laut Beschlussvorlage der Verwaltung zum Ergebnis, dass die Veränderungen der Durchströmung der Kernstadt sowie der bodennahen Windgeschwindigkeiten durch die Nachverdichtung am Standort „als vernachlässigbar“ eingestuft werden kann.

Der Schattenwurf

Detaillierte Schilderungen gibt es zur Verschattungsstudie für das Hochhaus. Klar ist, dass es mehr Schatten gibt. Ein 3-D-Modell zeigt aber auf, dass vorwiegend die nördlich, östlich und westlich gelegene Bebauung betroffen sein wird. Doch weil das Gebäude recht schmal ist, halte dies nur ein bis maximal zwei Stunden an. „Am stärksten ist die neue geplante Bebauung im Norden des Solitärs durch den Schattenwurf betroffen“, wird für die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik am Donnerstag sowie die folgende Gemeinderatssitzung am 28. September ausgeführt. Die Bestandsbebauung im Osten werde nur am Vormittag berührt sein. Im Westen sei im Sommer kaum die Bestandsbebauung tangiert, im Winter sei der Bestand bereits durch die bestehende Bebauung verschattet und das Hochhaus führe hier nicht zu einer wesentlichen Verschlechterung der Belichtung.

Freiflächen und Fassade

Auf den Grundstücken der Firma Vukovic Enemag und der Stadt Lörrach geht es auch um die Freiflächen, für die es einen Gestaltungsplan gibt. Darin enthalten ist ein detailreiches Begrünungskonzept, das auch schon im Gestaltungsbeirat im November Thema war. Ein besonderes Merkmal im Quartier stelle dabei die geplante Fassadenbegrünung an den Gebäuden dar, erinnern die Fachbereichsleiter Gerd Haasis und Alexander Nöltner. In einem städtebaulichen Vertrag zwischen Stadt und Vikovic geht es auch um die Sicherung der städtebaulichen Ziele der Stadt. „Mit dem Vertrag soll vor allem die architektonische Qualität und die Qualität der Materialien sowie die geplante Begrünung der Gebäude entsprechend den Plänen des Büros Bächlemeid geregelt werden“, so die Fachbereichsleiter weiter.

Weniger Parkplätze

In einem schon anderen städtebaulichen Vorvertrag geht es um die öffentliche Tiefgarage. Die Einfahrt sei aufgrund der Nähe zum Verkehrsknotenpunkt und der Lage der Bushaltestelle nicht optimal, aber dennoch verkehrssicher umsetzbar, wurde festgestellt. Insgesamt 13 öffentliche Stellplätze stehen nun nur noch zur Verfügung, die der Stadt beziehungsweise den Stadtwerken vom Vorhabenträger unentgeltlich übertragen werden. Die ursprünglich zwei Dutzend waren für die Stadtwerke betriebswirtschaftlich nicht darstellbar, hieß es.

So geht es weiter

Das weitere Vorgehen nach der Offenlage und damit der förmlichen Öffentlichkeitsbeteiligung und der Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange folgt eine erneute Beschlussfassung durch den Gemeinderat. Sollten sich aus der Beteiligung nochmals wesentliche Änderungen der geplanten Festsetzungen ergeben, werde die Offenlage erneut durchgeführt. „Falls nicht, folgt der Satzungsbeschluss“, erläutern Haasis und Nöltner abschließend. Zur Erinnerung: Mit einem Rahmenplan zur künftigen Gestaltung des Engelplatzes unter Berücksichtigung der Platz- und Quartiershistorie sowie der vorhandenen Raumkanten ist aktuell das Büro w+p Landschaften aus Offenburg beauftragt. Dieser soll nach Angaben des Büros bis Ende dieses Jahres vorliegen.

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