„Entscheidend in einer Demokratie ist immer, dass die Maßnahmen eine gesetzliche Grundlage haben, und dass sie verhältnismäßig sind. Ersteres ist gegeben, über die Verhältnismäßigkeit lässt sich mit Sicherheit streiten“, schreibt die Fraktion. „Doch war es die ganze Zeit über möglich, den juristischen Weg bis hin zum Bundesverfassungsgericht einzuschlagen, um Gesetzmäßigkeit und Verhältnismäßigkeit überprüfen zu lassen. Die Gewaltenteilung als fundamentales Prinzip eines demokratischen Rechtsstaats hat funktioniert.“
Und weiter: „Wir als Sozialdemokraten appellieren deshalb, nicht unreflektiert an Kundgebungen gegen Einschränkungen durch Corona teilzunehmen, an denen Verschwörungsanhänger, Corona-Leugner, Demokratiegegner und selbsternannte Grundrechtsschützer teilnehmen. Zum Glück waren es in Lörrach nur wenige. Wer sich aber mit einer Vereinigung wie ’Widerstand 2020’ gemein macht, die gegen die Parlamente, gegen die ’Systemparteien’ und für einen ’Volkskörper’ eintritt, der verlässt den Boden des demokratischen Konsenses.
Gerade wir Sozialdemokraten wissen aus eigener – auch Lörracher – Geschichte, was Abschaffung von Freiheit bedeutet. Wir treten daher für das Recht ein, auch durch Demonstrationen gegen momentane Einschränkungen und deren Verhältnismäßigkeit zu protestieren.“