Lörrach Ein neues Haus für die Vereine?

Kristoff Meller

Vorschlag für künftige Nutzung des ehemaligen Polizeireviers. Stadt möchte Gebäude erwerben, Land prüft Verkauf derzeit noch.

Lörrach - Das Alte Rathaus hat aufgrund des vielfältigen Angebots von „PlusPunktZeit“ und Volkshochschule kaum noch Kapazitäten, der Burghof ist für Vereinsveranstaltungen eher ungeeignet. Beim Zeitungstreff am Mittwoch wurde nun das ehemalige Polizeirevier als neues „Haus der Vereine“ ins Spiel gebracht.

Zwar standen eigentlich die Klimawende und Mobilität im Mittelpunkt des eineinhalbstündigen Gesprächs mit Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic im Alten Rathaus (wir berichteten), dennoch sprach Christian Bucher zunächst den Burghof an. Er machte sich für eine stärkere Nutzung der Räume im Obergeschoss durch Vereine und Bürgergruppen stark.

Diese Flächen würden aktuell nur bei wenigen Veranstaltungen wie dem Zukunftstag entsprechend bespielt, ansonsten blieben die Bürger zu oft „außen vor“, beklagte Bucher und erhielt dafür Applaus von den rund 40 anwesenden Senioren.

Stärkere Nutzung als „Bürgerhaus“ würde Einnahmen senken

„Ich kann diesen Wunsch verstehen“, antwortete Neuhöfer-Avdic. Allerdings würde eine stärkere Nutzung als „Bürgerhaus“ die Einnahmen des Burghofs noch weiter senken, da die Vereine auf eine kostenlose oder zumindest stark subventionierte Vermietung angewiesen wären. Grundsätzlich könne sie die Kritik an Burghof und Stimmen-Festival nicht verstehen: „Das ist so ein Mehrwert für die Stadt.“

Neuhöfer-Avdic: „Das ist eine charmante Idee“

Alt-Stadträtin Gabriele Schupp schlug im Zusammenhang mit der Diskussion vor, das ehemalige Polizeirevier in der Bahnhofstraße 6 als „Haus der Vereine“ zu nutzen, denn das Alte Rathaus platze „aus allen Nähten“, so Schupp. „Das ist eine charmante Idee, und wir sind bereits am Erwerb dran“, entgegnete Neuhöfer-Avdic.

Das denkmalgeschützte Gebäude, das seit Juli leer steht, befindet sich derzeit noch im Eigentum des Landes. Die Stadt hat ihr Kaufinteresse schon frühzeitig signalisiert, auf Anfrage unserer Zeitung hatte das Finanzministerium im Juli aber erklärt, dass vor einer durchaus denkbaren Veräußerung zunächst eine temporäre Nutzung zum Zwecke der Wohnungsvorsorge geprüft werden soll.

Land prüft Nutzung für Wohnungsvorsorge

Martina Schäfer, Stellvertretende Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Finanzministeriums, erklärte dazu am Donnerstag im Gespräch mit unserer Zeitung: „Die Eignungsprüfung läuft aktuell noch, wird aber voraussichtlich Anfang des Jahres abgeschlossen sein.“ Sollte sie negativ ausfallen, stünde einem Verkauf wohl nichts mehr im Wege.

„Das Thema liegt bei uns auf Wiedervorlage“, versicherte die Bürgermeisterin den Anwesenden. Ob das Haus allerdings nach einem möglichen Erwerb durch die Stadt wirklich für die Vereine zur Verfügung steht und zu welchem Preis, darüber müsse wenn es so weit ist unter der Überschrift „Was kann sich die Stadt leisten“ grundlegend diskutiert werden, erklärte Neuhöfer-Avdic.

Restaurant Rosengarten soll bald wieder öffnen

Ein anderer, gerade bei älteren Mitbürgern beliebter Treffpunkt, das Restaurant im Rosengarten, wird unterdessen wohl bald wieder öffnen, wie die Bürgermeisterin auf Nachfrage erklärte.

Der bisherige Pächter hatte den Betrieb bekanntlich auf Ende September eingestellt und den Mietvertrag gekündigt, nachdem die Verhandlungen über einen Kauf auf Erbbaurechtsbasis gescheitert waren. Anschließend hatte es eine Unterschriftensammlung zum Erhalt des Angebots gegeben.

Auf die Ausschreibung der Stadt meldeten sich mehrere Bewerber, deren Konzepte geprüft wurden. Neuhöfer-Avdic: „Jetzt sind wir in den letzten Zügen der Vergabe.“

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