Lörrach Eine Trendwende bei den Einäscherungen

Markus Greiß
Im Krematorium des Hauptfriedhofs Lörrach (im Bild links hinter der Aussegnungshalle) erfolgten 2022 weniger Einäscherungen. Foto: Markus Greiß

Nach jahrelangem Anstieg der Zahlen erfolgten im Lörracher Krematorium zuletzt weniger Einäscherungen. Dies hat zu einem unerwartet hohen Verlust im Eigenbetrieb Stadtgrün und Friedhöfe Lörrach beigetragen.

Der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) hat in seiner Sitzung den Jahresabschluss 2022 des Eigenbetriebs Stadtgrün und Friedhöfe Lörrach festgestellt. Der Betrieb, in dem per Ende 2022 49 Mitarbeiter beschäftigt waren, unterhält die Grün- und Parkanlagen sowie die Friedhöfe der Lerchenstadt. Er gliedert sich in die drei Betriebszweige Stadtgrün, Friedhöfe und Krematorium auf. Wie Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic im Lagebericht des Eigenbetriebs schreibt, wurde im Wirtschaftsjahr 2022 über alle Betriebszweige ein Gesamtverlust von gut 822 000 Euro verzeichnet – knapp 160 000 Euro mehr als budgetiert.

Verlust bei Stadtgrün

Den Hintergrund hierfür bildeten die Entwicklungen in den Betriebszweigen Stadtgrün und Krematorium. So schrieb Stadtgrün erstmals seit acht Jahren vor allem wegen geringerer Kostenerstattungen einen Verlust. Dieser belief sich auf knapp 174 000 Euro – nach einem Gewinn von gut 101 000 Euro im Jahr 2021.

Krematorium mit roten Zahlen

Derweil verbuchte das Krematorium laut Lagebericht ein Minus von 102 881 Euro, obwohl eigentlich mit einem ungefähr ausgeglichenen Ergebnis geplant worden war. Zu erklären ist dies unter anderem mit dem Rückgang der Kremationszahlen: „Mit 2220 Kremationen (geplant 2699) zeichnete sich gegenüber den Jahren 2017 bis 2019, in denen ein kontinuierlicher Anstieg gegeben war, ein rückläufiger Trend ab“, schreibt Neuhöfer-Avdic. Seit Inbetriebnahme der zweiten Kremationslinie im Jahr 2016 hatte sich die Zahl der Einäscherungen zwischenzeitlich auf 2900 erhöht.

Dass der budgetierte Wert nicht erreicht wurde, führt die Bürgermeisterin auf „einen erhöhten Konkurrenzdruck im Kremationsmarkt“ zurück, der seit dem Jahr 2020 zu beobachten sei. In der Region würden Bestattungsunternehmen zur Einsparung von Überführungskosten teilweise auf ein neues, aus Kundensicht nähergelegenes Krematorium ausweichen. Und überhaupt verteile sich der Markt mittlerweile auf mehr Wettbewerber als in der Vergangenheit.

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