SIEBER: Es gibt schon Überlegungen, aber es ist noch nicht sicher, was passiert. Wir hätten Ideen dazu, müssen aber noch mit der Stadt Gespräche führen. Ich kann mir dort gewisse Kombinationen vorstellen, aber das wollen wir miteinander entwickeln.
LÄUFFER: Wir sind uns der 250-jährigen Geschichte der Textilfirma KBC bewusst und werden das ganz sicher in irgendeiner Form würdigen. Wir sind aber noch nicht soweit, um Auskünfte geben zu können.
Gibt es schon Erkenntnisse bezüglich eventueller Altlasten im Boden?
SIEBER: Das haben wir vor dem Kauf umfassend geprüft, weil es für uns natürlich ein Riesenthema war. Es wurde von einer externen Firma an vielen Stellen gebohrt und untersucht. Es wurden keine nennenswerten Verschmutzungen gefunden. Am Boden wird die Entwicklung also nicht scheitern.
Die Stadt Lörrach hat damals kommuniziert, das ein Kaufpreis von gut 28 Millionen Euro für das Areal geboten wurde. Sie hat die Summe öffentlich gemacht, weil sie kritisiert wurde, das sie das Gelände nicht selbst gekauft hat. Können Sie die Zahl bestätigen?
SIEBER: Wir reden prinzipiell – bis auf den Umsatz – nicht über Zahlen unserer Firma. Ich nehme an, dass es ungefähr diese Höhe war, ich habe es aber gerade vergessen (lacht). Das Gelände ist nicht günstig gewesen, aber wir denken, es ist ein Ort, der für Lörrach zukünftig wichtig wird und solche Objekte sind immer etwas teurer. Die Stadt hatte ja das Vorkaufsrecht und musste das entscheiden.
Das war das Thema. Nur hat man sich in der Bevölkerung gefragt, wer sind diese Investoren, die so viel Geld in die Hand nehmen?
SIEBER: Ich kann mir vorstellen, dass das ein Thema war. Darum sind wir extra zum Oberbürgermeister gegangen und haben ihm gesagt, was wir vorhaben.
Herr Lutz hat diese öffentliche Unsicherheit danach auch schon etwas abgemildert, indem er Ihre „seriösen Absichten“ öffentlich betont hat.
SIEBER: Ja, wir wollen etwas Seriöses aufbauen, über das meine Nachfolger in 40 Jahren sagen können, das hat der Sieber nicht schlecht gemacht.
Sie stellen sich also breit und neu auf, weil die Öl-Branche in Zukunft voraussichtlich nicht mehr so lukrativ und interessant sein wird?
SIEBER: Das ist genau der Punkt. Wenn Sie heute ein neues Haus bauen, kommt da keine Öl-Heizung rein. Wenn Sie ein neues Auto kaufen, ist es vielleicht elektrisch, auch wenn ein Wasserstoff-Auto viel sinnvoller wäre. Uns geht es heute gut, aber wir wissen, dass unser Produkt nicht die Zukunft ist. Deshalb suchen wir nach neuen, interessanten Investitionsmöglichkeiten.