Die Reduzierung des Fehlbetrags sei auch das Ergebnis von Kürzungen – unter anderem wurden Personalstellen nicht neu besetzt, betonen Lutz und Kleinmagd unisono. Zudem wurden im Ansatz für das Jahr 2021 etwa Bauunterhaltungskosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro reduziert. Nun hoffen beide, dass die Konjunktur bald wieder anspringt und die Kommunen in nicht allzu ferner Zeit in ruhigerem Fahrwasser segeln können.
Liquidität und Kreditaufnahmen
Einen bereits in diesem Jahr für den Erwerb des Lauffenmühle-Geländes gewährten Kredit in Höhe von 6,5 Millionen Euro hat die Stadt noch nicht angetastet, denn: Den Kaufpreis in Höhe von 10,5 Millionen Euro für das Wandel-Areal in Brombach konnte die Kommune aus eigenen Liquiditätsmitteln bestreiten. Dieser Betrag steht der Stadt nun weiterhin zur Verfügung, deshalb wird es im Haushaltsansatz 2021 aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zur Aufnahme weiterer Kredite kommen müssen.
Investitionen und Verkäufe
Finanziert werden die Investitionen im Wesentlichen durch Einnahmen aus Grundstücksverkäufen, Zuschüssen und Fördergeldern.
Schwerpunkte sind wie in den vergangenen Jahren die Schulen und Kindertageseinrichtungen, etwa der Ausbau der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule (5 Millionen Euro), die Sanierung der Fridolinschule (2,1 Millionen Euro) oder der Neubau des Waldorfkindergartens (1,5 Millionen Euro). Lutz betonte, dass die Ausgaben ins Bildungs- und Betreuungssegment zumindest teilweise auch mit Rechtsansprüchen zusammenhingen.
Für den Ausbau der Infrastruktur wurde mit 800 000 Euro erstmals ein nennenswerter Betrag für die Planung der Regio-S-Bahn eingestellt. Mit Investitionen in Höhe von rund 1,58 Millionen Euro soll die Mobilitätsdrehscheibe in Brombach (Vorplatz der neuen Halle Brombach) ausgebaut werden.
Planungen und Herausforderungen
Bis zum Sommer 2021 möchte Lutz gemeinsam mit den Stadträten ein Finanzpaket für das Folgejahr schnüren. Dies wird auch notwendig sein, denn für 2022 prognostiziert Kleinmagd derzeit einen Fehlbetrag in Höhe von 10,9 Millionen Euro.
Gerade 2022 werde „eine große Herausforderung“, so Kleinmagd. Eine Ursache hierfür sei die hohe Steuerkraft des Basisjahrs 2020, die auch aus den genannten Gewerbesteuerersatzleistungen von Bund und Land resultiere. Sie führe zu hohen Finanzausgleichs- und Kreisumlagen.
Er rechne damit, dass die Haushaltslage bis zum Jahr 2024 angespannt bleiben wird, sagte der Kämmerer im Kommunalparlament.