Lörrach-Hauingen Der dörfliche Fasnachts-Charme soll in Hauingen weiter gelebt werden

Marco Fraune
Zum Buurefasnachtsumzug werden etwa 2800 Hästräger und bei passender Witterung 15 000 Besucher erwartet. Foto: Marco Fraune

Die Fasnachtsgesellschaft Buurefasnacht Hauingen setzt beim großen Umzug auf viel Sicherheit und wenig Alkohol. Zeremonienmeister Ralf Renckly bedauert einen Rückzug der Landespolizei-Präsenz und freut sich auf verschiedene Veranstaltungen.

Zeremonienmeister Ralf Renckly bedauert einen Rückzug der Landespolizei-Präsenz und freut sich auf verschiedene Veranstaltungen.

Schief gehen kann zwar immer etwas, aber die Vorbereitungen für die Fasnachtstermine mit dem Buurefasnachtsumzug mit etwa 2800 Hästrägern sind in Hauingen abgeschlossen. Einen zentralen Punkt bildete die Sicherheit.

Die Sicherheitsaspekte

Im Vorfeld des großen Umzugs gibt es jedes Jahr eine Sicherheitssitzung mit den Fasnächtlern, Feuerwehr, DRK und Polizei. Für Verärgerung sorgten in den Vorjahren Autofahrer, die sich nicht an abgesperrte Bereiche halten und den Anweisungen von Ordnern folgen. „Wir wissen nicht, wie wir das in den Griff bekommen sollen“, sagt Zeremonienmeister Renckly im Gespräch mit unserer Zeitung. Im Gegensatz zu den Landespolizisten könnten die Ordner die Autofahrer nicht aufhalten.

Doch die Landespolizei habe sich aufgrund fehlender Kräfte zurückgezogen. „Das ist ein Ärgernis.“ Verwundert ist der Zeremonienmeister angesichts der Tatsache, dass gleichzeitig viele Polizisten bei Bundesligaspielen eingesetzt werden. Daher richtet der Zeremonienmeister einen Appell an die Landespolitik: „Eine Präsenz der Polizei ist wichtig.“

Die Kontrolle der Wagen

Damit obliegt die Kontrolle der Umzugswagen auch zum großen Teil dem Veranstalter. Die Wagen werden zwar im Vorfeld vom TÜV abgenommen, doch die Kontrolle des Zertifikats ist dann Aufgabe der Fasnachtsgesellschaft. Diese muss sich auch die erforderliche Versicherung zeigen lassen und kontrollieren, dass der Fahrer nicht unter Alkoholeinfluss steht. Die sonstigen Auflagen von Stadt und Regierungspräsidium seien auch schon strikt und ausreichend genug. Dass menschliche Fehler zu Problemen führen können, sei natürlich nicht auszuschließen, weiß Renckly. „Wir hoffen aber, dass weiterhin nichts passiert.“ Alle 200 Meter steht ein DRK-Posten. Die heimischen Rotkreuzler erhalten Unterstützung von elsässischen Kräften.

Regeln für Alkoholkonsum

Der Alkoholkonsum ist ein Dauerthema bei Fasnachtsveranstaltungen. „Wir nehmen aber wahr, dass der Alkoholkonsum in den Cliquen zurückgeht“, schildert der Zeremonienmeister. „Wer außerdem betrunken auftaucht, läuft nicht mit.“ Daher sei starker Alkoholkonsum eher unter den Besuchern immer mal wieder bemerkbar. Im Narrendorf erhalten zu stark alkoholisierte Kunden dann auch keine alkoholischen Getränke mehr, so die klare Vorgabe der Fasnachtsgesellschaft. Kleine Schnapsfläschchen seien im Umzug auch verboten, da diese zu wahren Geschossen werden könnten – eine Gefahr für etwa 15 000 erwartete Besucher.

5000 Pins

Beim Plakettenverkauf rechnet Renckly in Hauingen nicht mehr mit einem derartigen Einbruch der verkauften Anzahl. 5000 Pins zum Preis von je drei Euro würden wohl verkauft. Im Gegensatz zur Narrengilde haben die Hauinger auch nicht so hohe Kosten, die kompensiert werden müssen. Einnahmen aus der Saalfasnacht könnten Defizite an anderer Stelle ausgleichen, weiß der Zeremonienmeister. „Ohne Sponsoring würde es aber nicht funktionieren.“

Weitere Veranstaltungen

Bewusst werde auch der Charakter der Buurefasnacht in Hauingen erhalten. Renckly: „Wir wollen dörflich und klein bleiben.“ Digitale Übertragungen soll es weiter nicht geben. Bei den Zunftabenden, die am Mittwoch gestartet sind, könnten diejenigen auftreten, die einfach Freude daran haben. Einen Hemdglunki-Ball gibt es nicht, vielmehr am Donnerstag einen Umzug zum Rathaus mit Amtsenthebung des Ortsvorstehers Günter Schlecht und der Adrüllete vor der Halle. Der Buureball liegt wiederum in der Verantwortung des örtlichen Musikvereins. Es folgen am Montag noch die Schlüsselrückgabe sowie am Samstag, 24. Februar, das Schiibefüür.

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