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Lörrach Mehr Wohnraum durch mehr Höhe

Die Oberbadische
Auf dem Areal „Nördlich Engelplatz“ sollen neue Wohnungen und ein Hochhaus entstehen. Foto: Kristoff Meller

Gemeinderat: CDU, SPD und Freie Wähler signalisieren Zustimmung für Planung „Nördlich Engelplatz“

Lörrach - Das Quartier „Nördlich Engelplatz“ ist heute Thema im Gemeinderat. Dort sollen 90 innenstadtnahe Wohnungen entstehen. Das geplante Hochhaus, mit einer Höhe von bis zu 44 Metern, wird von CDU, SPD und Freien Wählern mitgetragen.

Während die Grünen ein siebenstöckiges Gebäude in Holzbauweise fordern (wir berichteten), befürworten CDU, SPD und Freien Wähler die Planung mit Hochhaus.

CDU

„Bei wichtigen Potenzialflächen zur Schaffung gerade neuen Wohnraums in zentraler Lage müssen wir definitiv wie vorgesehen in die Höhe gehen“, so Petra Höfler und Alfred Kirchner. Nicht nachvollziehbar sei die Position der Grünen. Hier müsse das städtische Gesamtinteresse im Blick sein.

Allerdings verlangt die CDU-Fraktion deshalb auch, dass für die Stadtentwicklung nicht nur einzelne Projekte betrachtet werden: „Wir werden in den nächsten Jahren etwa am jetzigen Krankenhaus-Standort über weitere Hochbauten diskutieren müssen. Deshalb fordern wir ein Hochhauskonzept für die gesamte Kernstadt“, so Höfler und Kirchner.

„Uns ist klar, dass ein derartiges Bauwerk zwangsläufig auch Nachteile für die Nachbarschaft mit sich bringt“, so Ulrike Krämer. „Deshalb müssen entsprechende Pläne von Anfang an transparent gerade auch für die Nachbarn erarbeitet und die Nachbarschaft mitgenommen werden, weil beispielsweise Verschattungen bei derartigen Bauten nie ganz vermeidbar sind. Ein Gesamtkonzept für die Innenstadt kann dabei die Akzeptanz fördern“, schreibt Krämer.

SPD

Mit 90 Wohneinheiten werde hier dringend benötigter Wohnraum durch Nachverdichtung geschaffen und zusätzlich neuer Wohnraum sei bereits als Angebotsplanung für den rückwärtigen Bereich der Bergstraße mitgedacht, heißt es in einer Stellungnahme der SPD. Somit entstehe durch den privaten Investor der Firma Vukovic die große Chance zur Aufwertung dieses etwa 1,8 Hektar großen, in weiten Teilen unattraktiven, wenig schützenswerten Areals.

Dass diese Nachverdichtung auch mit dem Bau eines 14-stöckigen Hochhauses einhergeht, ist für die SPD, wie Günter Schlecht betont, kein Grund zur Ablehnung. Die Fraktion plädiert aber dafür, sich in einem städtebaulichen Konzept Gedanken zu machen, wo in Lörrach Hochhäuser platziert werden können.

Um zukünftig stärkeren Einfluss auf Quartiersentwicklungen zu haben, müsste die Stadt auch im Besitz der Grundstücke sein. Dafür könnte die Stadt nach Meinung der SPD eine Entwicklungsgesellschaft gründen, die diese Aufgabe übernehme. Die SPD konstatiert, dass in diesem Quartier eine Veränderung hin zu teurerem Wohnraum stattfindet. Aber Lörrach brauche Wohnraum für verschiedene Ansprüche. Positiv wird zudem bewertet, dass die bisherigen oberirdischen Parkflächen durch eine Quartierstiefgarage ersetzt werden.

Im weiteren Verfahren wird sich die SPD-Fraktion für die Berücksichtigung von ökologischen Maßnahmen einsetzen.

Freie Wähler

Die Freien Wähler werden ebenfalls für den Bebauungsplan „Nördlich Engelplatz“ stimmen. Sie begrüßen es, dass an diesem zentralen Platz 90 neue Wohnungen entstehen sollen. Ausdrücklich befürworten sie auch den Bau des 14-stöckigen Wohnhauses an der Wallbrunnstraße.

Die Freien Wähler weisen Kritik an dem geplanten Hochhaus zurück. Es sei sinnvoll, mit Grund und Boden sparsam umzugehen und die Bebauung nachzuverdichten, sagt Thomas Denzer. Darin seien sich eigentlich alle Fraktionen im Gemeinderat einig, wundert er sich über die Kritik der Grünen am Hochhaus.

Fraktionschef Matthias Lindemer findet, dass es sich gut in die Baulandschaft der Innenstadt einfüge: Das Rathaus und das Hotel an der Bahnlinie seien fast doppelt so hoch. Die Befürchtung, dass das neue Gebäude die Nachbarhäuser zu stark beschatten würde, sehen die Freien Wähler durch die vorliegende Schattenstudie widerlegt.

„Wir brauchen Wohnraum für verschiedene gesellschaftliche Gruppen.“ In Lörrach würde Dank der „Wohnbau“ und der Baugenossenschaften auch preisgünstiger Wohnraum entstehen – so zum Beispiel in der Nordstadt ein Quartier mit günstigen Mieten. Die Wohnbau habe Möglichkeiten, die private Investoren so nicht hätten.

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