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Lörrach Photovoltaik ein wichtiger Baustein

Kristoff Meller
Ein wichtiger Baustein zur CO2-Einsparung sind Photovoltaik-Anlagen. Foto: Kristoff Meller

Klimaschutz: Förderanträge für Balkonsolaranlagen noch möglich. Weitere Teilnehmer für CO2-Fußabdruck-Projekt gesucht.

Lörrach - Lörrach will bekanntlich bis zum Jahr 2050 eine klimaneutrale Stadt werden. Die Verwaltung hat sogar das Ziel, bereits bis 2040 weitgehend klimaneutral zu sein. Dafür sind nicht nur eine Vielzahl an städtischen Maßnahmen notwendig, sondern auch die Bürger gefragt.

„Die Themen Umwelt, Klimaschutz und Klimaanpassung sind Top-Themen unserer Arbeit in der Verwaltung. Bei unseren eigenen Projekten des Bauens und Sanierens, aber auch der Freiraum- und Mobilitätsgestaltung haben wir dies fest im Blick“, erklärte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic kürzlich bei einem Mediengespräch.

Persönlicher Beitrag zum Klimaschut gefragt

„Wir rufen gleichzeitig aber dazu auf, selbst einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“ Dies könne schon beim regionalen, möglichst plastikfreien Einkauf beginnen, oder beim Stromsparen.

Die CO2-Emissionen in Lörrach werden laut einer Übersicht der Stadt zu 37 Prozent von den Haushalten verursacht, zu 22 Prozent durch den Verkehr und zu 16 Prozent durch die Gruppe „Gewerbe, Handel und Dienstleistungen“ (GHD). Nur ein Prozent werden durch die kommunalen Liegenschaften verursacht.

Bislang sei es gelungen, die CO2-Emissionen pro Kopf im Vergleich zu 1990 auf rund 7,7 Tonnen pro Jahr zu halbieren. Bis 2050 dürften es nur noch maximal zwei Tonnen sein.

Energieeinsparungen sind laut Britta Staub-Abt, Fachbereichsleiterin Umwelt und Klimaschutz, vor allem in den Sektoren GHD und Industrie möglich, Schwerpunkte für weitere CO2-Reduzierungen sind der Gebäudesektor und der Verkehr.

„Mobilitätswende“

Für die „Mobilitätswende“ hat die Stadtverwaltung laut Staub-Abt die „Radoffensive“ und ein E-Mobilitätskonzept entwickelt. Die Bereiche Car-Sharing und Lade-Infrastruktur für E-Autos wurden ausgebaut, die städtische Fahrzeugflotte begutachtet. „Wir beobachten aber auch aufmerksam die Brennstoffzelle sowie die Wasserstofftechnologie und werden gegebenenfalls gegensteuern“, erklärte die Fachbereichsleiterin.

Photovoltaik

Ein wichtiger Baustein sei auch das Thema Photovoltaik, das bei den Bürgern gut ankomme, wie die hohe Online-Beteiligung an den Infoveranstaltungen im Rahmen des Projekts „365“ gezeigt habe.

Bei der kürzlich beschlossenen Förderung von Balkonsolaranlagen haben sich bisher hauptsächlich Eigentümer gemeldet: „In der Beratung entschieden sich dann mehrere doch für eine Großanlage auf dem Dach“, berichtete Staub-Abt. Darum sind noch weitere Förderanträge möglich (Ansprechpartner Rainer Irion, E-Mail r.irion@loerrach.de).

Steigender Nachfrage erfreut sich laut der Fachbereichsleiterin die kostenlose Erstberatung zum Thema Energie (Ansprechpartner Jörg Bienhüls,lj.bienhuels@loerrach.de). Daneben bekommen Haushalte mit geringem Einkommen beim „Stromspar-Check“ eine individuelle und kostenlose Beratung zur Energieeffizienz sowie zum Klimaschutz im Alltag.

Projekt CO2-Fußabdruck: 500 Teilnehmer anvisiert

Ganz aktuell und „ganz groß“ ist laut Staub-Abt das Projekt CO2-Fußabdruck (www.loerrach.de/CO2- Fussabdruck) in Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch Klima. Dabei können Bürger ihren persönlichen CO2-Abdruck berechnen und bekommen anschließend Tipps zur Reduzierung (wir berichteten). 

„Das tut nicht weh und regt zum Nachdenken an“, warb Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic für die Teilnahme.  Denn bislang haben sich nur rund 30 Personen auf der Homepage der Stadt mit ihren Daten registriert. Das Ziel der Kampagne ist es jedoch, innerhalb von zwölf Monaten 500 Teilnehmer – ein Prozent der Lörracher Bürger – zu erreichen.

Nächste Schritte

Nach der Sommerpause steht nun die schrittweise Umsetzung des E-Mobilitätskonzepts sowie die Überarbeitung der Energiestandards an. „Es geht darum, was für Standards wir festsetzen, wenn städtische Grundstücke verkauft werden“, erklärte Staub-Abt. Dazu sei eine Gebäudesanierungsoffensive für Private in der Konzeptionierung und soll im Herbst im Gemeinderat vorgestellt werden.

In Zeiten knapper Kassen sei es zudem wichtig, den Klimaschutz nicht zurückzufahren, betonte Staub-Abt. „Wenn wir weniger Mittel haben, müssen diese gezielt da eingesetzt werden, wo sie direkte Effekte haben.“ Konzepte und Gutachten sollten nur dort durchgeführt werden, wo sie gesetzlich gefordert oder unbedingt notwendig sind.

Der Schwerpunkt müsse auf konkreten Projekten liegen, die vor allem auch die Bürger betreffen und wo möglichst auch Fördergelder abrufbar sind.

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