Lörrach Rat bewilligt Fasnachts-Zuschuss

Bernhard Konrad
Nicht nur „Lutz Stutz“: Die Straßenfasnacht bekommt echtes Geld aus dem Rathaus. Foto: Kristoff Meller

Narrengilde: Breite Unterstützung für die Vorlage / Kritik an Einzelmeinungen der Grünen-Fraktion

Lörrach - Der Gemeinderat hat sich ohne Gegenstimme für die Unterstützung der Straßenfasnacht ausgesprochen. Vorbehaltlich der Haushaltsberatungen soll der Gilde für die Straßenfasnacht 2021 ein Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro gewährt werden. Das Gremium stimmte zudem einer überplanmäßigen Auszahlung in Höhe von 11 000 Euro aus dem Kulturetat zu, um die durch die Corona-Pandemie verursachten Mindereinnahmen der Fasnacht 2020 auszugleichen.

Mit dem Beschluss wurde auch eine kontrovers geführte Debatte beendet – vorerst.

Zur Erinnerung: Im September 2019 lehnte der Gemeinderat den Vorschlag der Verwaltung ab, die Fasnacht zukünftig mit einem Zuschuss in Höhe von 20 000 Euro zu unterstützen. Den anschließend bewilligten Betrag in Höhe von 9000 Euro empfand die Gilde als Missachtung ihres ehrenamtlichen Engagements.

Nach weiteren Gesprächen konnten sich die Beteiligten auf einen neuen Betrag verständigen, indes wurde auch dieser von einzelnen Fraktionsmitgliedern der Grünen in Frage gestellt – verbunden mit kritischen Anmerkungen zur Straßenfasnacht.

Für diese hatte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Margarete Kurfeß, ebenso wenig Verständnis wie die Sprecher der anderen Fraktionen. Kurfeß würdigte die identitätsstiftende Funktion der Fasnacht, die zudem mehr Leute in die Stadt bringe, als jede andere Veranstaltung. Zuvor hatte der Fachbereichsleiter „Kultur und Tourismus“, Lars Frick, auf ihre Nachfrage betont, der Zuschuss für das Jahr 2021 fließe nur dann, wenn die Straßefasnacht stattfinde.

Höhe der Zuschüsse ab 2022 noch unklar

Als geradezu „schräg“ bezeichnete Ulrich Lusche (CDU) die Einzelmeinungen der Grünen. So könne man mit einer Institution wie der Lörracher Straßenfasnacht schlicht nicht umgehen.

Die Haltung der Kritiker aus den Reihen der Grünen könne bestenfalls als „kleinkariert“ bezeichnet werden, sagte Hubert Bernnat (SPD). Er habe das Gefühl, hier würden ideologische Grabenkämpfe geführt, die längst aus der Zeit gefallen seien. Für viele Menschen in der Stadt habe die Fasnacht einen hohen Stellenwert – dies habe auch der Gemeinderat zu respektieren. Ein kleiner Betrag für eine großartige Arbeit, betonte Jörg Müller für die Freien Wähler: „Wir unterstützen das gerne.“

Endgültig abgeschlossen ist das Thema damit allerdings noch nicht, denn: Wie sich die Zuschuss-Situation ab dem Jahr 2022 darstellen wird, ist noch unklar – ebenso wie der Einfluss, den die Corona-Pandemie auf die Fasnacht und den Haushalt nehmen wird.

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