Lörrach „So einen schönen Baum hatten wir noch nie“

Lörracher Weihnachtsbaum auf dem Alten Marktplatz aufgestellt.

Lörrach - 14 Meter groß, 1,5 Tonnen schwer und vor allem schön und gleichmäßig gewachsen: Die Weißtanne, die seit Mittwoch als  Weihnachtsbaum auf dem Alten Marktplatz steht, dürfte anders als das Exemplar im vergangenen Jahr keine Diskussionen  auslösen.

„So einen schönen Baum hatten wir noch nie“, sagte eine ältere Dame zu ihrem Gatten, während sie das rund eineinhalbstündige Schauspiel gemeinsam mit vielen anderen Passanten verfolgte. Dabei kam erstmals das neue städtische Konzept für die Aufstellung der Weihnachtsbäume zum Einsatz, das der Gemeinderat im Oktober nach einer kontroversen Diskussion um Sicherheit, Kosten und ehrenamtliches Engagement beschlossen hat (wir berichteten).

Hilfe durch professionellen Dienstleister

Das  Konzept sieht vor, dass der Werkhof grundsätzlich für die Organisation und das Aufstellen der großen Bäume im Stadtgebiet zuständig ist. Allerdings greift der Eigenbetrieb dafür künftig auf die Hilfe eines professionellen Dienstleisters zurück: „Uns fehlt für so einen großen Baum die Ausrüstung. Mit der Firma Bühler aus Haagen haben wir aber einen einheimischen Partner gefunden, der für uns ohnehin regelmäßig Arbeiten mit Spezialgerät erledigt“, erklärte Frank Sütterlin, Technischer Leiter Werkhof. „Er hat einen Tieflader, und so geht es einfach, schnell und umkompliziert.“

Der Spezialist für Umweltdienstleistungen kümmert sich aber nicht nur um die Logistik: Der Baum stammt auch aus der firmeneigenen Plantage im Haagener Wald. Denn im Stadtwald  gibt es laut Forstbehörde keine geeigneten Gewächse, die Plantage der Haagener Firma verfügt hingegen über genügend große Exemplare, um den Alten Marktplatz für die kommenden Jahre zu bestücken, so Sütterlin.

Indes ist die Aufgabe auch  für den Fachbetrieb Neuland: „Der größte Baum, den wir bislang aufgestellt haben, war acht Meter“, sagte Aron Bühler im Gespräch mit unserer Zeitung. Die größten Herausforderungen seien allerdings das Verladen und der Transport in die Innenstadt, ohne dass der Baum beschädigt wird. Das Aufstellen sei hingegen kein größeres Problem: „Hier haben wir ja genug Platz.“

Maßarbeit mit  der Motorsäge

Doch bevor der Stamm der Weißtanne  in die 1,80 Meter tiefe Hülse gesteckt wird, muss dieser erst noch an das Loch im Pflasterboden  mit lediglich rund 30 Zentimeter Durchmesser angepasst werden. Das ist Maßarbeit. Immer wieder messen Bühler und seine Mitarbeiter nach und zeichnen mit einem Stift Stellen am Stamm an, die noch entfernt werden müssen – wie ein Chirug. Statt einem Skalpell kommt beim Baum allerdings die Motorsäge zum Einsatz, die dennoch zentimetergenau arbeitet. „Im vergangenen Jahr hatten wir Probleme mit der Standsicherheit, weil nicht nur die Rinde und der Bast, sondern auch das Vollholz beim Einpassen teilweise weggesägt wurde“, erläuterte Sütterlin.  

Doch dieses Mal passt alles. Um kurz vor 12 Uhr ist es endlich soweit und der am Kran hängende Stamm wird per Fernbedienung langsam im Boden versenkt.  Jetzt fehlt nur noch die Beleuchtung. Sie soll voraussichtlich am Dienstag installiert werden.

  • Ein Video vom Aufstellen des Weihnachtsbaums gibt's auf unserer Facebook-Seite, weitere Fotos in unserer Galerie

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