^ Lörracher Infrastruktur: Es wird kräftig für gutes Trinkwasser investiert - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörracher Infrastruktur Es wird kräftig für gutes Trinkwasser investiert

Marco Fraune
Eine der Speicherkavernen in der Kaverne Schädelberg. Foto: Baschi Bender

Den Bürgern Wasser in einwandfreiem Zustand zur Verfügung zu stellen, ist eine Grundaufgabe der Kommune. Doch dafür muss kontinuierlich Geld ausgegeben und kontrolliert werden.

Die Stadtwerke haben innerhalb eines Jahres umgerechnet 2000 Güterzüge beziehungsweise 100 000 Lastwagen-Ladungen voll Wasser an Kunden geliefert, summa summarum 3,2 Millionen Kubikmeter. Damit jeder Lörracher täglich die 127 Liter Wasser verbrauchen kann, muss die Wassernetzstruktur mit Leitungen und Werken in Schuss gehalten werden. „Für die kommenden Jahre sind Investitionen zur Sicherung der Qualität der Trinkwasserversorgung und Maßnahmen zur Gewährleistung eines stabilen Preisniveaus geplant“, heißt es in der Jahresbilanz.

55 000 Einwohner in 2040

Als Herausforderung wird das Bevölkerungswachstum gesehen, wie die Stadt weiter ausführt. Zwar wurde erst vor wenigen Monaten die 50 000er-Marke bei der Zahl der Einwohner in Lörrach geknackt, doch im Strukturgutachen wird für das Jahr 2040 sogar mit 55 000 Einwohnern gerechnet, die wiederum Trinkwasser nutzen und benötigen. „Für das Gewinnungsgebiet Grütt und Wilde Brunnen sehen wir aber in Zukunft bislang keine Einschränkungen“, so die Experten. Eine jährliche Wasserförderung sei bis 4,2 Millionen Kubikmeter möglich.

Folgen des Klimawandels

Der Klimawandel treibt die Verantwortlichen ebenso um. Noch schwanke der Grundwasserspiegel jahreszeitbedingt, bewege sich aber auf gleichbleibendem Niveau. Durch Extremtemperaturen seien jedoch Erdbewegungen möglich, welche sich auf die Trinkwasserleitungen auswirken können, womit Schäden und Rohrbrüche entstehen können. Mit einem aktiven Energiemanagement sinke zumindest ständig der Energieverbrauch.

Oberbürgermeister Jörg Lutz weist darauf hin, dass es für viele Bürger selbstverständlich sei, dass aus einem aufgedrehten Wasserhahn hochwertiges Wasser fließe, das man trinken könne. „Im Zuge des Klimawandels müssen wir aber vorsichtig mit dieser überaus wertvollen Ressource Wasser umgehen.“ Die Stadtwerke würden deshalb die Entwicklungen beobachten und rechtzeitig Vorkehrungen treffen, um die Versorgung sorgfältig zu planen und anpassen zu können, wenn es nötig ist.

Wo investiert wird

In der Investitionsplanung 2023 befanden sich das Rohrnetz mit einer Million Euro, Anlagen mit 333 000 Euro, Zähler mit 40 000 Euro sowie Hausanschlüsse mit 155 000 Euro. Die Wasserkammersanierung der zweiten Wasserkammer im Hochbehälter Salzert ist gestartet worden, weitere Planungsschritte für die Sanierung der 50 Jahre alten Kaverne Schädelberg stehen zudem an. Das Wasserwerk Grütt erhält eine zusätzliche UV-Filteranlage (insgesamt 630 000 Euro, Umsetzung 2023 und 2024).

Einer der Wasserbrunnen in der Kaverne Schädelberg. Das Wasser aus dem Wasserwerk wird hier in die Kaverne gepumpt. Von dort fließt das Wasser in die Speicherkammern. Foto: Stadtwerke

Die Planwerte für 2024 zeigen darüber hinaus, dass nochmals mehr Geld in das Netz gesteckt wird und auch soll, da das Netz stärker in Schuss gebracht werden muss, wie zuletzt vor den Haushaltsberatungen den politischen Vertretern schon vor Augen geführt wurde. Der Ausblick Planwerte 2024 enthält für das Rohrnetz 2,5 Millionen Euro, Anlagen 936 000 Euro, Zähler 45 000 Euro sowie Hausanschlüsse 170 000 Euro.

Hinzu kommt die sukzessive Umrüstung auf Funkwasserzähler mit dem Ziel der Digitalisierung der Wasserverbrauchsmessungen und längerer Nutzungsdauer. Durch ein Programm zum Pumpentausch werden beispielsweise die Energieeinsparmaßnahmen mit Leben gefüllt.

Laufend kontrollieren

Ständige Kontrollen von der Quelle bis zum Verbraucher sichern laut den Stadtwerken den hohen Qualitätsanspruch. Etwa 420 Wasserproben jährlich sowie fünf chemische Analysen pro Jahr würden zeigen, dass Lörrachs Trinkwasser von bester Qualität ist.

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