^ Lörracher Klimabeirat: Wird der Award weiter in Gold Lörrach Strahlkraft verleihen? - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörracher Klimabeirat Wird der Award weiter in Gold Lörrach Strahlkraft verleihen?

Marco Fraune
Ein Teil der Wärme könnte durch das Milka-Werk (rechts) im Bild eingespeist werden. Foto: Marco Fraune

Das Arbeitsprogramm für den European Energy Award ist im Klimabeirat unterschiedlich bewertet worden. Gleichzeitig stellte sich die Frage, ob der EEA in Lörrach noch Strahlkraft entfalten soll.

Bisher strebt die Stadt Lörrach eine erneute Auszeichnung in Gold an, was 2013, 2016 und 2020 schon geschafft wurde. Nahezu 80 Vorschläge füllen dazu das Arbeitsprogramm für die Jahre 2024 bis 2027 mit EEA-Auswirkungen gering, mittel oder auch hoch. Im Oktober soll das Audit-Ergebnis feststehen. „Wir hoffen auf Gold“, erklärte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic, die aber um strenger gehaltene Kriterien weiß. Erst einmal steht der Feinschliff der Liste an, am 7. März geht es in den Ausschuss für Umwelt und Technik, am 31. März in den Gemeinderat. Die Einreichung der Audit-Unterlagen ist bis Ende März vorgesehen. Von Mai bis Juni erfolgt ein externes Audit. Im September wird es noch einen internationalen Eichtag geben.

SPD beantragt EEA-Ausstieg

Über allem schwebt eine Art Damoklesschwert. Konkret hat die SPD-Fraktion im Herbst vergangenen Jahres das Aussetzen oder auch den Ausstieg aus dem EEA beantragt, woran auch SPD-Ratsfrau Christiane Cyperrek im Klimabeirat erinnerte. Der EEA erfordere viel Zeit und Personalaufwand. Statt mit der „Jagd nach Punkten“ soll sich die Verwaltung vielmehr mit ganz konkreten Maßnahmen beschäftigen.

„Manchmal ist es mir zu tabellenlastig“, ließ auch Bürgermeisterin Neuhöfer-Avdic eine mögliche Abkehr vom bisherigen Verfahren durchblicken. Rückmeldungen aus der Verwaltung würden zeigten, dass viel Zeit in den Prozess fließen würden.

„Klammheimlich“

Beim aufgelisteten Vorschlag „Tempo 30 für Gesamtstadt“, konkret der Prüfung, sobald notwendige rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen sind, gerieten Bürgermeisterin und der Fraktionslose Bernhard Escher verbal in den Disput. „Klammheimlich“ habe der Fachbereich dies aufgenommen. Dabei sollte der Bürger wie in Weil mit der Fußgängerzone eingebunden werden. Neuhöfer-Avdic verwies hingegen auf einen Workshop, dem die Aufnahme in die Liste zugrunde lag, zu dem auch der Klimabeirat eingeladen war.

Für die Umwelt-Fachbereichsleiterin Britta Staub-Abt steht fest: „Das Arbeitsprogramm kann uns helfen für die nächsten Jahre in der Umsetzung der Maßnahmen.“ Eine Priorisierung der Maßnahmen sei für den EEA nicht erforderlich, sondern nur für die eigene Arbeit. Für die Umweltverbände forderte das neue Beiratsmitglied Jürgen Fingerle eine Priorisierung ein.

Die Bewertungen

Vollauf zufrieden mit den Vorschlägen zeigte sich Jürgen Exner (CDU): „Wir können überall den Haken dran machen – auf geht’s.“ Für Escher steht hingegen fest, dass solch eine Liste lesbar, begreifbar und umsetzbar sein müsse. „Diese Liste ist nicht geeignet, das den Bürgern zu vermitteln.“ Andere Fraktionsvertreter im Rund setzten sich weitergehender mit einzelnen Punkten auseinander. Übergreifend unterstrichen viele Beiratsmitglieder, das Thema Wärmeversorgung voran zu bringen.

Das Wärme-Thema

Auf der Liste stehen sowohl oberflächennahe als auch tiefe Geothermie. Besonders Thomas Hengelage (Grüne) sieht hier eine höchste Priorität. Dass Badenova als Betreiber von Gasnetzen sowie als Akteure im Bereich der Geothermie-Anlagen in einen Interessenkonflikt kommen könnte, wie von Hengelage als Frage in den Raum gestellt, sieht Staub-Abt nicht. Das Unternehmen beschäftige sich bereits mit der Transformation der Gasnetze, womit eine Umnutzung zu Biogas- oder auch Wasserstoffleitungen als Zukunftsthemen gesehen werden.

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