Lörracher Millionenprojekt Ausschuss empfiehlt die Variante Rathaus-Sanierung und Weiternutzung

Markus Greiß
Der „Lange Egon“ ist ein Sanierungsfall. Foto: Markus Greiß

Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat sich mehrheitlich für die auch von der Verwaltung favorisierte Lösung ausgesprochen.

In der Vorberatung zum entscheidenden Gemeinderatsbeschluss gaben die Ausschussmitglieder am Mittwochabend ihre Stellungnahmen ab. Von den ursprünglich vier Szenarien für die Zukunft des Verwaltungssitzes waren zuletzt noch zwei im Rennen: die Sanierung und Weiternutzung des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes an der Luisenstraße und ein Rathausneubau auf dem bisherigen Areal des Kreiskrankenhauses. Die Stadtverwaltung hatte unlängst die Sanierung empfohlen.

Grünen dafür

Für die Grünen machte Fritz Böhler klar: „Wir werden dem zustimmen.“ Die Fraktion sei frühzeitig vom Verbleib am Standort überzeugt gewesen, für den unter anderem Denkmalschutzgründe und Kostenvorteile sprächen – und der Umstand, dass bei einem Umzug aufs Krankenhausgelände keine realistische Aussicht auf eine Nachnutzung des „Langen Egon“ bestünde. Böhler betonte die Notwendigkeit, wegen der zu erwartenden Kostensteigerungen schnell Ausweichräume für die Unterbringung der Verwaltung während der Sanierungsphase zu finden.

SPD: Klares Ja

Christiane Cyperrek signalisierte für die SPD-Fraktion ebenfalls „ein klares Ja zur Sanierung“ und verband dies mit der Hoffnung auf einen schnellstmöglichen Sanierungsbeginn. „Jede Verzögerung birgt die Gefahr von Mehrkosten“, sagte Cyperrek. Weil das Rathaus das „Zentrum unserer kommunalen Demokratie“ ist, sei es richtig gewesen, „keinen Schnellschuss zu machen“ und den Bürgern immer wieder Möglichkeiten zur Information einzuräumen.

CDU uneins

Petra Höfler stellte die Position der CDU dar. Ihre Fraktion sei „nicht ganz einer Meinung“, weshalb sich die CDU heute enthalte. Höfler selbst steht hinter der Beschlussvorlage. Für ihre persönliche Meinungsbildung sei die Stellungnahme von Stadtentwickler Donato Acocella entscheidend gewesen, der sich gegen einen Rathausstandort auf dem aktuellen Klinik-Areal ausgesprochen hatte.

Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic unterstreicht: Ein Umbau des Rathauses in ein Wohngebäude ist wirtschaftlich nicht rentabel Foto: Marco Fraune

FW beraten noch

Die Freien Wähler werden sich nochmals über die Frage beraten, sagte deren Fraktionsvorsitzender Matthias Lindemer. Er stellte die Aussage in der Beschlussvorlage infrage, wonach es keine erkennbare Option für eine Nachnutzung des Bestandsgebäudes gibt, und bemängelte das Fehlen einer Wirtschaftlichkeitsberechnung für die Sanierungsvariante.

Rathausspitze begründet

Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic entgegnete, ein Umbau des Rathauses in ein Wohngebäude sei wirtschaftlich nicht rentabel. Die zu verlangenden Mietpreise wären für Lörracher Verhältnisse zu hoch. Und weil es keine ausreichende Nachfrage nach Büroflächen gäbe, sei auch ein Umbau in ein Bürogebäude nicht wirtschaftlich.

Nach der Beratung nahm der Ausschuss für Umwelt und Technik die Vorlage mehrheitlich bei fünf Enthaltungen und einer Gegenstimme an. Nach einer weiteren Vorberatung im Hauptausschuss am 22. Februar wird der Gemeinderat am 29. Februar den definitiven Beschluss über die Zukunft des Rathauses treffen.

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