Die Stadtspitze spricht bei maroden Gebäuden von einem „Erbe“, das es abzuarbeiten gilt.
Dass der Hausmeister des Hebel-Gymnasiums angesichts von ins Gebäude eindringendem Regen Eimer aufstellen muss, hat Oberbürgermeister Jörg Lutz erst durch die Haushaltsrede von Margarete Kurfeß erfahren, erklärte das Stadtoberhaupt am Dienstag als Reaktion auf die Berichterstattung unserer Zeitung. Das undichte Flachdach soll repariert werden.
Seine Aussage, dass es hier nicht so schlimm sei, habe er im Gesamtvergleich getätigt. Klar sei, dass es marode Schulgebäude in Lörrach gebe. „Wir kommen nicht vor die Welle“, verwies Lutz zugleich darauf, dass schon viel getan worden sei. Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic: „Wir sanieren wie die Wilden.“
Zuletzt seien aber Personal und Finanzen die Engstellen gewesen. Doch die Verwaltung will weiter „richtig Gas geben“, versichert die Bürgermeisterin. Denn: „Es gibt viele sanierungsbedürftige Gebäude, die habe ich geerbt.“ Und angesichts des steigenden Alters steige der Sanierungsbedarf exponentiell.
Als „Auftrag für uns“ hat die Stadtspitze angesichts der Debatte mitgenommen, mit einer „Kümmerer-Gruppe“ zu agieren, damit die Verwaltung schnell handlungsfähig sei. Es werde aber wegen des Umfangs noch dauern, weiß die Stadtspitze um Millionen-Projekte. Deutschland habe in den vergangenen Jahren von der Substanz gelebt – auch in Lörrach, so der OB. „Nun kriegen wir die Rechnung präsentiert.“ Dies betreffe auf Bundesebene Autobahnen oder Brücken. In Lörrach sei es unter anderem die Theodor-Heuss-Realschul-Sporthalle oder die Hauinger Turnhalle.
