Lörracher Waldorf-Kita Vom Problembau zum Schmuckstück gewandelt

Anita Indri-Werner
Freuen sich über die gelungene Umsetzung (von links oben): die Erzieherinnen Agnes Baudisch, Jolanda Hils, Anna-Christina Baden und Leiterin Miriam Walther sowie (sitzend von links) Bauleiter Joachim Piek, Architektin Beate Kromer-Piek und Oberbürgermeister Jörg Lutz. Foto: Anita Indri-Werner

Der Waldorfkindergarten im Grütt ist nun offiziell eingeweiht: ein freundliches, licht- durchflutetes Gebäude

Ihm gehe „das Herz auf“, wenn er sehe, wie sich alles entwickelt habe, sagte Oberbürgermeister Jörg Lutz. Lob gab es vom OB für das Architekturbüro Kromer-Piek aus Grenzach-Wyhlen und den Bauleiter Joachim Piek: „Sie haben hier etwas Tolles geschaffen.“

Das Architekturbüro, die Mitarbeiter des Rathauses und das Waldorfkindergarten-Team als „große Gemeinschaft“ hätten das Konzept umgesetzt und damit ein hervorragendes Ergebnis erreicht.

Der Bauprozess

Lutz erinnerte an die Evakuierung im Jahr 2018. Der Neubau habe länger gedauert als gedacht. Im Juli 2023 fand die Übergabe statt, im September konnte der Betrieb gestartet werden. 4,2 Millionen Euro waren veranschlagt. Durch verschiedene Krisen kam es jedoch zu einer Kostensteigerung. Am Ende des Tages kostete der Bau 4,7 Millionen Euro, wobei auch Fördermittel einen Beitrag zur Finanzierung leisteten.

Der „Löwenanteil“, sagte der OB, sei jedoch an der Stadt Lörrach hängen geblieben. Weitere Kindergartenplätze sowie ein Ganztagsangebot seien geschaffen worden. Dies vor dem Hintergrund, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie der Stadt wichtig sei.

Das neue Gebäude

Auch Beate Kromer-Piek ließ das Projekt Revue passieren. Ihr Dank galt dem Gemeinderat, den Mitarbeitern der Stadt aus dem Fachbereich Schule/Sport sowie dem Waldorfverein. Nach Absprache mit der Stadtverwaltung wurde beispielsweise der Radweg umgeleitet. Das alte Gebäude wurde abgerissen, Auffüll- und Erdarbeiten wurden notwendig. Hinzu gekommen seien Krisen-Faktoren: Inflation, Materialmangel, Ukraine-Krieg. Das alles habe dazu beigetragen, dass die Materialien nicht nur teurer, sondern auch rarer geworden waren. Es gibt Holztafelbau an den Decken, die Böden bestehen aus Linoleum, farblich ist Zurückhaltung geübt worden, eine Grundwasser-Wärmepumpe mit Erdsonden trägt zur Energieeffizienz des Gebäudes bei. Die Wände seien gedämpft, ebenso die Fenster, insgesamt habe das Haus eine „super Hülle“. Dadurch sei der Energieverbrauch niedrig, hinzu komme eine PV-Anlage auf dem Dach.

Erfreulich sei, dass der alte Baumbestand erhalten werden konnte. Kromer-Piek überreichte der Kindergartenleiterin Miriam Walther ein Schaukelpferd als Geschenk.

Das Kindergarten-Team

Walther dankte im Namen des Kindergarten-Teams. Der Weg sei lang und steinig gewesen, aber er habe sich gelohnt. Der Dank galt allen Beteiligten für den fruchtbaren Dialog. Entstanden sei ein „traumhaftes Gebäude“, mit dem aber auch neue Herausforderungen verbunden seien. Die Kinder als Hauptakteure hätten sich von der ersten Woche an, „voller Neugier hier alles zu eigen gemacht“, sagte Walther.

Der Rundgang

Mit einem Rundgang konnte das Haus mit seinen Räumen, unter denen sich auch ein Raum für die Erzieher oder für Elterngespräche befindet, besichtigt werden. Überall findet sich Holz als Grundmaterial, die Räume sind freundlich, hell und bieten sowohl Spiel- als auch Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder. Ob Sandkasten, Klettergerüst, Hexenhäuschen oder Weidendom: Auch die Außenanlage bietet den Kindern viel Abwechslung.

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