Zum Jahreswechsel war der Grundfreibetrag auf 11 604 Euro gestiegen, der Kinderfreibetrag auf 9312 Euro. Lindners Argumentation zufolge wären wegen der deutlichen Bürgergeld-Erhöhung aber noch höhere Freibeträge nötig. Die SPD dagegen hält es für ungerecht, den Kinderfreibetrag anzuheben, ohne gleichzeitig das Kindergeld zu erhöhen. So würden nur Familien mit hohen Einkommen entlastet. Für Familien mit niedrigeren Einkommen sei das Kindergeld ausschlaggebend. Die Vorsitzende der Gruppe Die Linke im Bundestag, Heidi Reichinnek, warf Lindner "Parteipolitik auf dem Rücken der Familien" vor.
Was das mit der Kindergrundsicherung zu tun hat
Ab 2025 sollen die Leistungen für Familien nach den Plänen der Ampel-Regierung in der Kindergrundsicherung zusammengefasst werden, darunter neben dem Kindergeld auch Leistungen aus dem Bürgergeld für Kinder und der Kinderzuschlag. Damit soll erreicht werden, dass künftig alle Familien, denen entsprechende Leistungen zustehen, diese auch vollumfänglich erhalten. Ein höheres Kindergeld würde also zu einer höheren Kindergrundsicherung führen.
Aktuell ist aber noch völlig offen, ob die Einführung zum Januar 2025 überhaupt gelingt. Denn das Gesetz ist im Bundestag noch nicht beschlossen - und FDP und Grüne sind unzufrieden mit der Vorlage von Familienministerin Lisa Paus (Grüne).