Dass Letzteres in Deutschland fest verankert sei, hat das ifo-Institut jüngst festgestellt. Fast ein Viertel der Beschäftigten arbeitete einer Umfrage zufolge im Februar zumindest teilweise von zu Hause. Unterschiede gibt es etwa bei der Größe der Betriebe - so ist der Homeoffice-Anteil der Erhebung zufolge in kleinen und mittleren Unternehmen niedriger. Aber auch die Branche spielt eine Rolle, wie eine Dehoga-Sprecherin verdeutlich. So gebe es bei Dienstleistungen einen hohen Homeoffice-Anteil, im verarbeitendem Gewerbe einen geringeren.
Doch nicht nur das Fernbleiben der Mitarbeitenden macht den Betriebskantinen zu schaffen. Auch die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent zum Jahresbeginn sowie Kostensteigerungen für Lebensmittel und Personal schlagen laut den Fachleuten zu Buche.
Lage für Inklusionsunternehmen schwierig
Bei der Worka kommt hinzu, dass es ein Inklusionsunternehmen ist. Zwar gibt es einen Minderleistungsausgleich für betroffene Mitarbeitende. Dieser sei aber nicht in selbem Maße gestiegen wie der Mindestlohn, sagt Geschäftsführerin Aurelia Becker. Auch bürokratischer Mehraufwand werde nicht ausgeglichen.
Mit den Kunden habe sie verschiedene Möglichkeiten durchgesprochen. "Wir haben alle betriebswirtschaftlichen Maßnahmen gezogen." Doch Preise für Mahlzeiten etwa könnten nicht unbegrenzt erhöht werden. "Wir konkurrieren mit der Dönerbude um die Ecke."
Lebenshilfe-Vorstand Auen sagt: "Unser Erfolgsfaktor ist der Mensch." Wenn man beim Personal spare und zum Beispiel auf reine Ausgabeküchen setze, werde der Kantinenbetrieb wirtschaftlicher. "Aber dann wird man sich als Gast daran gewöhnen müssen, nicht mehr den Charme zu haben, dass der Koch den Löffel schwingt. Dann hat man Systemgastronomie."
Dennoch geben sich Auen und Becker zuversichtlich, dass die rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Gastrobereich weiter beschäftigt bleiben. Es gebe schon mehrere Interessenten, die einzelne oder gleich alle Kantinen der Worka übernehmen wollten.