AfD spricht von Hexenjagd
Die AfD reagierte auf Schuchs Interview-Äußerungen empört. Die kirchenpolitische Sprecherin Nicole Höchst sprach von einer "modernen Hexenjagd auf die AfD", die unchristlich und menschenfeindlich sei. Die Äußerungen des Diakonie-Präsidenten seien "hohle Phrasen". "Die Diakonie muss sich den Vorwurf gefallen lassen, den Artikel vier des Grundgesetzes zu verletzen", meinte Höchst. Artikel 4 garantiert die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und der Religion. Der AfD-Bundestagsabgeordnete René Springer kritisierte, Schuchs Äußerungen widersprächen dem Leitgedanken des Grundgesetzes, Bürger vor politischer Diskriminierung zu schützen.
Die Lutherische Bischofskonferenz hatte bereits im März vor der AfD gewarnt und erklärt: "Wer die AfD wählt, unterstützt eine Partei, die das christliche Menschenbild mit Füßen tritt". Die Katholische Bischofskonferenz formulierte in einem Beschluss vom Februar: "Wir sagen mit aller Klarheit: Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar."
Der katholische Deutsche Caritasverband, der seinerseits knapp 696.000 Menschen in sozialen Einrichtungen beschäftigt, ist nach eigenen Angaben dabei zu klären, was dies arbeitsrechtlich bedeutet. Der Verband lehne "extremistische, fundamentalistische, rassistische, antisemitische, demokratiefeindliche, nationalistische, ausländerfeindliche Positionen entschieden ab", erklärte eine Sprecherin auf Anfrage.