Amtsinhaber Stevo Pendarovski (61), den die regierenden Sozialdemokraten (SDMS) unterstützen, lag nach diesen Angaben mit 19,9 Prozent der Stimmen deutlich hinter Siljanovska-Davkova. Der Präsident hat in ähnlich wie in Deutschland vor allem protokollarische Befugnisse, das Amt hat repräsentativen Charakter. Die proeuropäische und prowestliche SDSM regiert seit 2017 in Mazedonien, das sich 2019 in Nordmazedonien umbenannte.
Stichwahl am 8. Mai
Auf dem dritten Platz landete Außenminister Bujar Osmani mit 13,4 Prozent der Stimmen. Er gehört der mitregierenden Albaner-Partei DUI an. Da keiner der Kandidaten auf mindestens 50 Prozent der Stimmen kam, wird eine Stichwahl am 8. Mai über die Besetzung des höchsten Staatsamtes entscheiden. Am selben Tag soll dann auch eine Parlamentswahl stattfinden, die politisch folgenschwerer ist. Mit dem Rückenwind der Präsidentschaftswahl und vor dem Hintergrund der veränderten Stimmung im Land könnte die VMRO-DPMNE, die von 2006 bis 2016 teils autoritär regiert hatte, mit der Wahl am 8. Mai die Sozialdemokraten von der Regierungsmacht stoßen.