Nach der Realschule hat er eine Berufsausbildung zum Energieelektroniker für Automatisierungstechnik abgeschlossen, dann das Abitur nachgeholt und Elektrotechnik für Automatisierungstechnik an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt studiert. 'Nach der Ausbildung wollte ich noch nicht aufhören, neue Dinge zu lernen. Ich wollte mehr wissen, um genauer zu verstehen, wie Automatisierungstechnik funktioniert.' Die Grundlage dafür war die Ausbildung und durch die war sich Groschup sicher, mit der Elektrotechnik das richtige Studienfach zu wählen. Direkt danach fing er als Roboterprogrammierer Anfang 2014 bei Kuka an. Groschup programmiert eine völlig neue Generation von Robotern. 'Sie sind feinfühlig und dürfen deshalb ohne Schutzzaun Hand in Hand mit Menschen arbeiten.' Sensorik verleiht der Maschine eine justierbare Feinfühligkeit. Mit sieben Achsen sind die Roboter dem menschlichen Arm nachempfunden. Sie sind mit knapp 30 Kilogramm extrem leicht, können aber schwere Lasten von bis zu 14 Kilogramm heben. Montiert auf einem Wagen lassen sie sich rasch von der einen an eine andere Station fahren, um dort andere Aufgaben zu erledigen. Wie er was zu tun hat, das programmiert Groschup.
Roboterprogrammierer müssen vielseitig sein
Ein Beispiel: ein Automobilkonzern will eine Station seiner Produktionslinie mit einem Roboter vollautomatisieren und bestellt dafür einen Roboter bei Kuka. 'Die sind mit einem Standardbetriebssystem ausgestattet, ich programmiere die Anwendungssoftware', sagt Groschup. Der Ablauf sieht dann in vereinfachter Form folgendermaßen aus: Mit definierter Geschwindigkeit und vorgegebenem Weg zu Punkt A fahren, Greifarm öffnen, Bauteil aufnehmen, über definierten Weg und vorgegebene Geschwindigkeit zu Punkt B und Bauteile ablegen. Abläufe, um Zahnräder zu fügen, sind deutlich komplexer. Das Programm testet er im Werk in Augsburg. Wenn der Roboter an der Linie des Kunden steht, fährt er dorthin und überprüft die Funktionen vor Ort. Programmiert werden moderne Roboter in Java. Diese Programmiersprache hat Groschup im Studium gelernt. Weil aber die meisten Automatisierungssysteme mit speicherprogrammierbaren Systemen betrieben werden, sollten Roboterprogrammierer auch deren Grundlagen beherrschen. Und sie brauchen ein technisches Grundverständnis von Produktionslinien, denn Roboter sind ein Teil davon. Professor Dr. Carsten Wittenberg leitet den Studiengang Robotik und Automation an der Hochschule Heilbronn. Der starke Roboteranteil in der Ausbildung macht ihn in Deutschland einzigartig. 'In der Robotik ist viel Bewegung, das unterscheidet sie von konventioneller Automatisierungstechnik', sagt er.