Das Drehbuch zu „Rush“ verfasste Peter Morgan, der europäische Wurzeln hat und so auch die Bedeutung der Formel 1 auf dem alten Kontinent versteht. Der zweimal für den Oscar nominierte Autor („Die Queen“, „Frost/Nixon“) beweist sich auch hier wieder einmal als Meister der Charakterzeichnung - und verleiht Hunt und Lauda eine Tiefe, die aus einer Asphalt-Hatz eben ein Drama macht. Auch dank der fein besetzten Nebenrollen: Alexandra Maria Lara („Der Untergang“, „Rubbeldiekatz“) als Laudas damalige Frau Marlene und Olivia Wilde als Hunts Angetraute Suzy Miller.
Es ist der Stil und der Ansatz, der „Rush“ nicht nur für Rennsport-Fans attraktiv macht: Im Gegensatz zu einigen konventionelleren Howard-Werken wie etwa „Apollo 13“ ist das 30-Millionen-Euro-Stück düsterer, aufregender, cooler. Das mag auch daran liegen, dass sich Howard an Dokumentationen wie „Senna“ oder „Gimme Shelter“ orientierte, um den Glamour der Formel-1-Welt und die Zügellosigkeit der 70er Jahre einzufangen - sich selbst aber nicht blinder Faktentreue unterwarf.
Howards Experiment ist gelungen. Auch vom Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone gab es ein Lob. „Nach einer Vorführung kam Bernie jetzt zu mir und sagte: „Danke, dass du den Film gemacht hast““, sagte Howard der Nachrichtenagentur dpa in einem Interview. „Er hat ihn berührt.“