^ Uehlin-Häuser: „Wohlfühloase“ für die Innenstadt - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Uehlin-Häuser „Wohlfühloase“ für die Innenstadt

Werner Müller

Uehlin-Häuser: Verkauf ist in trockenen Tüchern. Investor hat für Neubebauung drei Jahre Zeit 

Schopfheim - „Alles in trockenen Tüchern“: Mit diesen Worten verkündete Bürgermeister Dirk Harscher eine lang erwartete, frohe Botschaft – die Stadt hat die historischen Uehlin-Häuser tatsächlich verkauft.

„Wir haben heute früh den Notarsvertrag unterschrieben“, meldete das Stadtoberhaupt am Donnerstag Vollzug. Neuer Eigentümer der beiden Häuser ist die Firma Atmos4 aus Karlsruhe. Sie hatte bei der Ausschreibung der Häuser mit ihrem Angebot unter drei Bewerbern das Rennen gemacht (wir berichteten).

Über die Höhe des Kaufpreises wollte der Bürgermeister keine Angaben machen. Als Mindestgebot hatte die Stadt seinerzeit 250 000 Euro aufgerufen, sich jedoch vorbehalten, bei der Vergabe neben der Kaufsumme auch die Qualität des Nutzungskonzepts zu bewerten.

„Wohlfühloase“

„Wir freuen uns wirklich, dass wir alle Fragen lösen und einen Käufer mit einem gelungenen Konzept finden konnten“, betonte der Bürgermeister. Das neue Gebäude passe „wunderbar in das Ensemble in der Hauptstraße“ und schaffe mit der geplanten Erlebnisgastronomie“ im Erdgeschoss eine „Wohlfühloase“, die zur Aufwertung für die Innenstadtbeitrage.

Er sei sich zudem sicher, dass es für die geplanten Praxisräume und die Wohnungen in den Obergeschossen große Nachfrage geben werde, befinde sich das Neubauprojekt doch in „allerbester Lage“.

Im nächsten Schritt gelte es nun, diesen „markanten Punkt“ mittels einer Verkehrsberuhigung an Fußgängerzone und Marktplatz anzubinden. Dabei sei „Fingerspitzengefühl“ notwendig. Bis Herbst wolle die Stadtverwaltung dazu Vorschläge präsentieren.

Dreijahresfrist für Neubau

Einer der „Eckpunkte“ des Kaufvertrags sei die Vereinbarung, dass der neue Eigentümer so schnell wie möglich die Baugenehmigung vorlegt, erläuterte Edgar Frey vom Gebäudemanagement der Stadt. Der Investor werde beide alten Häuser komplett abreißen, die entsprechende Genehmigung für das denkmalgeschützte Teilgebäude liege bereits vor.

Bestandteil des Kaufvertrags sei zudem das Nutzungskonzept mit einem Gastronomie- und Marktbereich samt Außenbestuhlung im Erdgeschoss, der ganztägig für Belebung sorgen soll. In den Obergeschossen seien Praxen und (maximal acht) Wohnungen vorgesehen.

Die Stadt habe dem Investor für die Realisierung des Neubaus eine Frist von drei Jahren gesetzt. Sollte er diese nicht einhalten, behalte sich die Stadt ein Wiederkaufsrecht vor.

Stellplätze

Mit Blick auf die Zahl der Stellplätze erklärte Frey, jene für gewerbliche Nutzungen könne der Bauherr ablösen. Die maximal acht Stellplätze für die Wohnungen seien in einer nahegelegen Tiefgarage nachzuweisen, so Frey.

Der Abriss der beiden Häuser könnte, „wenn alles optimal läuft“, schon im Herbst dieses Jahres erfolgen, erklärte der Bürgermeister.

„Uehlin-Haus“

Die Firma Atmos4 habe vertraglich zugesichert, dass an der Fassade zur Hauptstraße hin die Leuchtschrift „Uehlin-Haus“ den Bezug zu dem Buchdrucker und Verleger Georg Uehlin herstellen soll, der an dieser Stätte vor 158 Jahre das „Markgräfler Tagblatt“ gegründet hat.

Auch zwei Tafeln an der Außenfassade sollen auf diese stadthistorische Verbindung hinweisen. Zudem könnten die Café-Gäste durch eine Glasplatte im Fußboden einen Blick auf eine alte Druckmaschine werfen, freut sich Harscher.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading