^ Steinen: Die Initiative „Offene Gemeinschaft Steinen- Gemeinsam gegen Einsam“ - Steinen - Verlagshaus Jaumann

Steinen Die Initiative „Offene Gemeinschaft Steinen- Gemeinsam gegen Einsam“

Kathryn Babeck
Ernst Rihm vor seinem Haus: In seinem Kühlschrank befindet sich seine Notfalldose. Foto:  

Zwei Männer und eine Frau wollen sich um ältere Menschen kümmern. Nun haben sie die Initiative „Offene Gemeinschaft Steinen- Gemeinsam gegen Einsam“ ins Leben gerufen.

Fürsorge, das Kümmern um andere, ist sein Lebensthema. „Mittlerweile gibt es Jüngere, die ich begleiten muss“, sagt der 87-jährige Ernst Rihm. In Mannheim ist er geboren und lebt seit rund 45 Jahren in Höllstein. Zuerst war er im Vorstand der evangelischen Kantorei, dann 20 Jahre Mitglied im Vorstand der Seniorengenossenschaft Mühlehofs. Die Auflösung des Kranken- und Pflegevereins in Steinen habe ihn und zwei Mitstreiter veranlasst, die Initiative „„Offene Gemeinschaft Steinen- Gemeinsam gegen Einsam“ zu gründen, um diese Leerstelle aufzufangen.

Die Initiatoren

Rihm ist für das Organisatorische zuständig, sagt der ehemalige Ingenieur. Als zweite ist Christa Härdle im Bunde. Sie ist Mitglied im Kirchengemeinderat und sorgt für Gebetsandachten im Mühlehof. Rund 30 Jahre missionierte sie Thailand für OMF, einem evangelikalem Missionswerk der Overseas Missionary Fellowship, das 1865 als China-Inland-Mission (CIM) in Brighton, Großbritannien, gegründet wurde. Als Dritter gehört Wolfgang Raithel dazu. Er war Filialleiter und verfüge über jahrelange logistische Erfahrung, erzählt Rihm.

Das Angebot

Maximal drei bis vier Personen könne er so betreuen. Bei einer Tasse Kaffe mit einander reden, spazieren gehen, beraten bei lebenswichtigen Fragen, beim Gang zu den Ämtern begleiten oder Hilfe beim Formulare ausfüllen, bei Fragen zum Alltag wie Leistungen der Kranken- und Pflegekassen, Patientenverfügung , das alles sind Angebote dieser neuen Initiative. Die Menschen würden sich an sie aus dem Bekanntenkreis an sie wenden, auch deshalb weil alle drei in der Gemeinde seit Jahren aktiv sind. Einen Verein wolle er nicht mehr gründen, da seien die Strukturen zu starr.

Für die Gemeinschaft

Rim will nicht nur Nutzen aus der Gesellschaft ziehen, sondern ihr etwas zurückgeben. Er bezeichnet sich selbst als „arbeitsreisender“. Als seine Familie nicht mehr umziehen wollte, seien sie in Höllstein wohnen geblieben. Die Familie hat ein Pflegekind aufgenommen und sich zudem jahrelang um einen jungen Mann mit Schizophrenie gekümmert. Bis heute telefoniere einmal pro Woche mit dem mittlerweile älteren Mann. Und unter anderem gab Rihm im Mühlehof PC-Kurse mit dem vielsagenden Titel „Jung für Alt- Alt für Jung“.

In andere Hineinversetzen

„Steinen wird immer städtischer, da engagieren sich die Menschen weniger“, sagt Rihm. In Höllstein sei das anders. Dort gebe es noch eine gewachsene Struktur, deshalb habe dort der Kranken- und Pflegeverein noch Bestand, analysiert er den gesellschaftlichen Wandel. „Der Wir-Gedanke geht verloren,“ sagt der Vater von drei Kindern. Er sei ein „unruhiger Geist“, erzählt. Die positive Lebenseinstellung und das Wissen, um die Notwendigkeit sich in andere hineinzuversetzen, seien für ihn eine Lebensmaxime.

Initiative Gemeinsam gegen Einsam

Treffen:
Die Initiative trifft sich zum Kennenlernen am Dienstag, 7. Mai, 10 Uhr im Gemeindehaus, Kirchstraße 9.

Kontakt
Ernst Rihm, Tel. 07627/7591, Christa Härdle, Tel. 07627/923561, Wolfgang Raihtel 07627-971890

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