EU beteiligt sich nicht an Kastration von Straßenhunden
Der Tierschützer ärgert sich, dass die rumänische Regierung das Hundeelend nicht verhindert und dass die EU nicht beim Kastrieren hilft. Auch die einheimische Bevölkerung habe kein Verständnis für sein Anliegen. „Viele Männer in Rumänien wollen ihren Hund gar nicht kastrieren lassen, weil er dann ihrer Meinung nach kein richtiger Hund mehr ist“, sagt Schmidt. Um die Straßenhunde vor den Hundefängern zu retten, holt er jede Woche sechzig Tiere nach Dettenhausen. „Tierschutz endet nicht an der Landesgrenze“, sagt er.
Das sieht der Stuttgarter Amtstierarzt Thomas Stegmans etwas anders. „Hunde aus dem Ausland schleppen oft Krankheiten wie Tollwut oder Parasiten ein“, sagt er. Viele hätten auch Tumore, die behandelt werden müssten. Und: Für jeden rumänischen Hund, der in einem Tierheim vermittelt wird, bleibe ein deutscher Hund sitzen.
In Stuttgart werden mehrmals im Jahr rumänische Hunde von der Tierhilfe Hoffnung aufgenommen, obwohl es die meiste Zeit mit deutschen Hunden voll ausgelastet ist. „Wir leben von der Hand in den Mund und sind ständig auf Spenden angewiesen“, sagt Tierheimleiterin Marion Wünn. Nur wenn ein Platz frei ist, dürfe ein Hund aus Rumänien kommen. Das Tierheim bekommt jährlich rund 1,5 Million Euro Spendengelder. Rund eine halbe Million steuert zusätzlich die Stadt bei. „Die Stadt sieht es nicht gerne, dass wir die rumänischen Hunde ins Tierheim bringen“, sagt Schmidt.