Um 7,8 Prozent ist die Zahl der Unfälle im letzten Jahr im Revier der Schopfheimer Polizei auf den Straßen zwischen Maulburg und Todtnau angestiegen. 536 Mal schepperte es. Vier Verkehrsteilnehmer verloren dabei ihr Leben.
Damit gab es einen Toten weniger zu beklagen als im Jahr zuvor, berichtete der stellvertretende Wachleiter Robin Jene bei der Vorstellung der Unfall-Jahresstatistik.
Während im Landkreis insgesamt weniger Unfälle passierten, nahm die Zahl im Bezirk Schopfheim gegen den Trend zu. Die Zahl der Leichtverletzten blieb mit 137 konstant, die Zahl der Schwerverletzten sank hingegen deutlich auf 40.
Bei den Unfallursachen nimmt die Bedeutung der Geschwindigkeit ab. Hingegen zunehmend sind Unfälle durch Überholmanöver und beim Abbiegen oder Rangieren. Alkohol am Steuer spielt weiterhin eine Rolle im Straßenverkehr – vor allem bei den schweren Unfällen, wie Jene erläuterte.
Aber auch Handys am Steuer sorgten für Unfälle: „Die hohe Zahl an festgestellten Verstößen der Smartphone-Nutzung während der Fahrt legt nahe, dass sich viele Fahrzeugführer nicht über den hohen Ablenkungsgrad und die damit verbundene Unfallgefahr im Klaren zu sein scheinen“, macht die Polizei im Pressegespräch deutlich.
Nach jahrelangem Anstieg bei den verunglückten Radfahrern gab es im vergangenen Jahr erstmals leicht rückläufige Zahlen: 66 Personen waren mit dem Rad in einen Unfall verwickelt, 53 mit dem Motorrad. Dabei gab es einen Toten, 33 Leicht- und 19 Schwerverletzte.
Zu der zuletzt temporär verkehrsberuhigten Ausflugsstrecke in Präg kündigt die Polizei vermehrte Tempo- und Lärmmesskontrollen an. Da aber das Obere Wiesental und auch das Kleine Wiesental sehr weitläufige Bezirke seien, werde eine Verlagerung des Ausflugsverkehrs stattfinden, schätzt die Polizei. Zu begrüßen sei, dass die Leitplanken an der Präger Motorradstrecke entschärft worden seien und ein Unterfahren mit schweren Verletzungen dort vermieden werde.
Ausgewertet nach Alter verunfallten laut Unfallstatistik der Polizei Schopfheim sowohl junge als auch ältere Fahrer im vergangenen Jahr häufiger: 15 Fahranfänger sowie 21 Senioren mehr als noch im Jahr zuvor.
Die beliebten Motorradstrecken führen nach Angaben der Polizei auch die Hitliste bei den Unfall-Brennpunkten an. Allen voran die Strecke Geschwend – Präg – Bernau auf der L 149. Dort krachte es im vergangenen Jahr 13 Mal. Acht Mal schepperte es auf der Bundesstraße 317 zwischen Fröhnd und Zell. Drei Unfälle zählte die Polizei auf der B 518 in Hasel.
Die K 6352 zwischen Glashütten und Gersbach gilt ebenfalls als „Unfallhäufungsstelle“ der Polizei. Schließlich ist die B 317 in Maulburg bei der Einmündung Hauptstraße ein Unfallschwerpunkt mit zehn Unfällen.
Die Schopfheimer Kreuzung an der B 317 gilt übrigens nicht mehr als Unfallbrennpunkt. Es gab demnach dort keine Unfälle, obwohl die Ampel erst im September aufgestellt wurde.
Eine weiter zunehmende Unsitte seien die Unfallfluchten. Von den 245 Verkehrsunfallfluchten im vergangenen Jahr konnten 95 geklärt werden. Die Aufklärungsquote beträgt somit 38,77 Prozent.
