Mit einem schweren Bike sei zum Beispiel plötzliches Ausweichen schwieriger und die Gefahr, ins Strudeln zu kommen oder zu stürzen, höher als bei einem leichteren Fahrrad, das man schneller wieder in den Griff bekomme. "Insofern spielen das Gewicht des Rades und die Frage, ob Fahrende es beherrschen oder nicht, eine Rolle", erklärt die UDV-Leiterin.
Tatsächlich kommt es auf dem Pedelec ihren Angaben nach verglichen mit dem klassischen Rad häufiger zu Alleinunfällen, bei denen die Fahrerinnen und Fahrer die Kontrolle verlieren und stürzen, "ohne dass Dritte beteiligt sind". Durch Untersuchungen wüssten sie zudem, dass Pedelec-Fahrende schneller unterwegs seien. Was für Geschwindigkeiten zum Zeitpunkt eines Unfalls vorliegen - dazu gibt es laut Zeidler allerdings keine konkreten Daten.
Empfehlungen für einen sichereren Pedelec-Verkehr
Um Unfallanalysen besser durchführen zu können, spricht sie sich für eine bessere Datenbasis rund um Pedelecs aus. Für mehr Sicherheit beim Fahren der Räder hält Zeidler außerdem eine stärkere Verknüpfung von Muskelkraft und Motorunterstützung für sinnvoll: "Das heißt: Bei starker Muskelkraft kann auch die Motorunterstützung stärker werden." Bei weniger kräftigen Fahrern würde der Motor dagegen weniger unterstützen, sodass nur Geschwindigkeiten wie auf dem klassischen Fahrrad erreicht würden. "Das würde Unfallrisiken und schwere Verletzungen reduzieren, gerade bei Älteren", sagt sie.
Wer überlegt, sich ein Pedelec zu kaufen, dem rät die UDV-Leiterin, sich im Handel beraten zu lassen. Denn es gebe ganz unterschiedliche Pedelecs. Anschließend lautet Zeidlers Tipp: unbedingt Helm tragen und sich mit dem Gerät vertraut machen. Eine Möglichkeit dazu sind Fahrsicherheitstrainings, die auch Lodemann empfiehlt. "Aber das Wichtigste ist und bleibt gute Radinfrastruktur", betont die Bundesgeschäftsführerin des ADFC. Im ganzen Land bräuchte es durchgängige, breite und sichere Radwege sowie eine konsequente Verkehrsberuhigung.