Bewohner: "Das Dorf wächst zusammen."
Elm ist klein, groß ist die Kundschaft beim Dorfbäcker. Zeitungen liegen aus, Gurken- und Wurstgläser stehen im Regal. Einen Supermarkt gibt es in Elm nicht. Ein junger Elmer im Laden sagt: "Das Dorf wächst zusammen." Eine weitere Kundin bezeichnet den Fall als traurig. Dann schweigt sie.
Im Dorf sagt ein Bewohner, er habe am Montagabend über die Dorf-App von dem Fall erfahren. Sirenen heulten. Die Menschen hätten sich am Gemeindehaus versammelt, sollten dann hineingehen, damit sie einen Hubschrauberpiloten nicht irritieren. Dann fing die Suche an. "Es ging durch die Wälder", sagt der Mann. Bis 5.00 Uhr oder 6.00 Uhr in der Früh habe man gesucht. "Jeder ist da, jeder geht mit." So sei das in Elm, wo fast jeder jeden kennt.
Die Dorfbewohner sollen mittlerweile nur suchen, wenn sie dazu aufgefordert werden, sagt der Mann. Das habe mit den Spürhunden zu tun. Man soll die Fährte nicht zerstören. Auf dem Zettel, der an mehreren Stellen in Elm hängt, steht auch: "Bitte durchsucht in regelmäßigen Abständen intensiv nur Eure Grundstücke." Die Dorfbewohner beteuern gleich, man mache das, keine Frage.
Bundeswehrsoldaten laufen an diesem Freitag bei der Suche durch das Dorf, auch Mülltonnen werden durchsucht, die Müllabfuhr fährt deshalb nicht. Dann ist Mittag, die Kirchenglocken läuten. Die Vögel zwitschern weiter. Es hat aufgehört zu regnen, Drohnenpilot Böttjer kann nun womöglich wieder starten. Später nehmen Einsatzkräfte noch die Kanalisation ins Visier, prüfen Kanäle und Gräben an Feldern auf mögliche Verstecke. Für die Nacht auf Samstag ist eine "leise Strategie" geplant - also kein Feuerwerk, keine Musik. In Elm geben sie nicht auf. "Aufhören", das hört man immer wieder, wollen sie hier nicht.